Rapunzel, Rapunzel! Mit Extensions schnell zu langen Haaren
Früher mal waren sie das Stiefkind der Frisuren: Extensions wirkten oftmals billig und waren zu gut sichtbar. Doch das ist mittlerweile ganz anders - gerade um die Qualität des Haares, das für Extensions benutzt wird, haben sich die Hersteller bemüht.
Köln (dpa/tmn) - Langes, üppiges Haar voller Glanz und Volumen – das wünscht sich jede Frau. Leider hat die Realität bisweilen andere Pläne. Bei der einen sind die Haare zu dünn, die andere bereut ihren Kurzhaarschnitt.
Und bei der Dritten haben Hormonumstellungen dazu geführt, dass die Traummähne zum Alptraum wird. Und die Vierte möchte einfach mal einen ganz neuen Look. Mit Extensions.
Was sind Extensions?
Nach wie vor verbinden viele Kunden mit diesem Begriff einzig und allein künstliche Haarverlängerungen, erklärt Roberto Laraia, Art Director des Zentralverbandes des Friseurhandwerks in Köln. Aber gerade auf diesem Gebiet habe sich in letzter Zeit unglaublich viel getan. Heute spielen Extensions beispielsweise eine große Rolle, wenn es darum geht, mehr Volumen ins Haar zu bringen.
Aber Extensions sind auch was zum Ausprobieren: Man kann – als Alternative zum Färben – damit auch kontrastierende Strähnchen einarbeiten, erklärt der Promi-Friseur Udo Walz aus Berlin. Das hat nicht nur den Vorteil, dass sich Haar, das beispielsweise viel mit ammoniakhaltigen Produkten gefärbt wurde, regenerieren kann. Es ist natürlich auch toll um festzustellen: Passen diese Strähnchen überhaupt zu meinem Typ?
Was sind gute Extensions?
Die ideale Qualität hat dabei europäisches Echthaar, weil das unserer eigenen Haarstruktur am ähnlichsten ist, erläutert Marcus Hertel, Leiter des auf Extensions spezialisierten Ladens Le Salon Deluxe in Stuttgart. Allerdings ist dieses Haar nur selten auf dem Markt zu finden. Zum einen, weil man kaum Haar in ausreichender Länge bekommt, zum anderen aber, weil Haar für Extensions unbehandelt sein muss. Und da wird es in Europa, wo nach Lust und Laune gefärbt und getönt wird, schwierig. Daher kommt hochwertiges Echthaar oft aus Indien, sagt Hertel.
Dazu muss man wissen: Auf dem Subkontinent tragen viele Menschen ihr Haar unbehandelt. Aus religiösen Gründen wird es zudem oft in Tempeln geopfert und dort von Händlern aufgekauft. Der große Vorteil: Indisches Haar ist nach einer Behandlung von europäischem Haar nicht mehr zu unterscheiden. Das sorgt natürlich auch dafür, dass Extensions heute durch und durch natürlich wirken, meint Udo Walz. Wenn die Arbeit gut gemacht wird, erkennt niemand mehr, wo das Echthaar aufhört und das falsche Haar anfängt.
Wie werden die Verlängerungen ins eigene Haar gebracht?
Man kann die echten Haare mittels eines Tapes, also Klebestreifen, mit den Extensions verbinden. Diese Möglichkeit nutzen auch Laraia, Hertel und Walz in ihren Salons. Vorteile: Die Tapes sind so flach und unauffällig, dass man sie nicht sieht, wenn sie mit dem Deckhaar verbunden werden. Gelöst werden sie nach zwei oder drei Monaten und lassen sich dann erneut wiederverwenden – und das bis zu drei oder vier Mal. Wichtig ist dabei aber, dass man auf qualitativ hochwertige Tapes zurückgreift, betont Laraia. Das Klebemittel darf die Haarstruktur nicht angreifen.
Eine andere Möglichkeit ist das Bonding. Hier werden die Haare mittels Ultraschall mit den echten Haaren verbunden. Diese Methode hat eine weitere Variante mittlerweile vielfach abgelöst, bei der eine Wärmezange zum Einsatz kommt. Für die kurzzeitige Veränderung gibt es Extensions zum Anklippen. Wer sein Haar bisher immer mit Mittel- oder Seitenscheitel getragen hat, kann sich mit Clippings davon überzeugen, wie ihm denn ein Pony stehen würde, erklärt Laraia. Dabei werden die Haarverlängerungen, wie der Name bereits nahelegt, einfach ans Deckhaar geklippt. Das lässt sich schnell wieder entfernen und ist somit eine tolle Idee für Frauen, die gern öfter mal was Neues ausprobieren möchten.