Volksstimme-Telefonforum über chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen Nasenduschen mit salzhaltigem Wasser schützen die Schleimhäute vor Infektionen
Auf ein sehr großes Leserinteresse stieß gestern das Telefonforum zu Problemem mit der Nasenatmung. HNO-Ärzte des Magdeburger Uniklinikums beantworteten die Fragen.
Frage: Mein Mann schnarcht jede Nacht. Er sagt, dass seine Nase oftmals zugeschwollen ist und er schon früher Nasenpolypen hatte. Was kann man dagegen tun?
Antwort: Nasenpolypen sind gutartige Schleimhautwucherungen im Naseninneren. Chronische Nasennebenhöhlenentzündungen sind die Ursache der Polypenbildung. Man kann versuchen, die Verdickung der Schleimhäute mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Griff zu bekommen. Ist das nicht möglich, kann der HNO-Arzt sie mit einem endoskopischen Eingriff entfernen.
Frage: Ich habe eine trockene Nase. Die Nase ist verstopft. Nasentropfen bringen auch keine dauerhafte Besserung. Was kann ich tun?
Antwort: Wenn die Nase zu trocken ist, kann auch das zu einer Nasenatmunsbehinderung führen. Nasentropfen verstärken diesen Effekt, wenn sie häufig gebraucht werden.
Die Ursachen von Nasenatmungsstörungen können vielfältig sein - zum Beispiel Abweichungen der Nasenscheidewand, Nasenpolypen, vergrößerte Rachenmandeln und Nasennebenhöhlenerkrankungen. Zigarettenrauch, trockene Heizungsluft und der zu lange Gebrauch abschwellender Nasentropfen können die Symptome noch verstärken.
Sie sollten die Ursache durch eine Untersuchung beim HNO-Arzt abklären lassen.
Generell zu empfehlen sind salzhaltige Nasenspülungen. Für unterwegs sind Meersalzsprays gut geeignet.
Zur ergänzenden Pflege eignen sich spezielle Nasencremes und Nasenöle. Nasentropfen sollten dagegen nicht länger als eine Woche angewendet werden, weil sie zu einem Gewöhnungseffekt und damit zu einer Abhängigkeit führen können.
Frage: Ich schlafe mit einer CPAP-Maske, weil ich unter einer Atemstörung (Schlafapnoe) leide. Dadurch habe ich aber oft eine trockene Nase und gelegentlich Schnupfen. Was kann ich dagegen tun?
Antwort: Die Apnoe-Überdruckbehandlung mit einer CPAP-Maske führt häufig zu einem Austrocken der Nasenschleimhaut. Wir empfehlen deshalb, die Maske in Kombination mit einem Luftbefeuchter einzusetzen. Zusätzlich sollten Sie regelmäßig salzhaltige Nasenspülungen durchführen, und die Schleimhäute mit Nasenöl oder Nasensalben pflegen.
Frage: Ich habe oft eine verstopfte Nase. Kann es daran liegen, dass ich zwei unterschiedlich große Nasenlöcher habe? Wenn ja, kann das korrigiert werden oder ist das eine Schönheitsoperation?
Antwort: Notwendig für eine gute Atmung ist ein gewisses Maß an Symmetrie zwischen beiden Nasengängen, die durch eine Trennwand aus Knorpel voneinander getrennt sind. Verlagerungen der Nasenscheidewand und geschwollene Nasenmuscheln können zu Verengungen in den Nasengängen führen, die das Atmen erschweren.
Das kann durch operative Behandlung korrigiert werden. Da es sich dabei nicht um kosmetische Eingriffe handelt, tragen die Krankenkassen die Kosten.
Frage: Als Folge einer schweren Grippe verlohr ich vor vier Jahren meinen Geruchssinn. Ich kann seither nur noch sehr unangenehme Gerüche, wie Chlor oder Ammoniak wahrnehmen. Besteht die Chance, dass sich der Geruchssinn wieder normalisiert?
Antwort: Virusinfektionen können zu Schädigungen des Riechorgans führen. Häufig regeneriert sich das Riechvermögen innerhalb eines halben Jahres.
Wenn die Riechstörung länger als ein halbes Jahr anhält, ist nicht mit einer weiteren Verbesserung des Riechvermögens zu rechnen. Der HNO-Arzt sollte die Nase endoskopieren und ggf. eine weitere Diagnostik durchführen.
Frage. Seit der OP der Hirnanhangsdrüsen habe ich einen sehr wässrigen Schnupfen. Vor allem wenn ich den Kopf nach vorne beuge, läuft die helle Flüssigkeit heraus. Betroffen ist nur ein Nasenloch. Was kann ich tun?
Antwort: Sie sollten einen HalsNasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Die von Ihnen geschilderten Symptome könnten ein Hinweis darauf sein, dass Nervenwasser aus der Nase austritt.
Bei häufigem Nasenbluten unbedingt zum Arzt gehen
Frage: In letzter Zeit habe ich oft aus heiterem Himmel Nasenbluten, das schwer zu stoppen ist. Woran kann das liegen?
Antwort: Nasenbluten wird in der Regel durch Verletzungen (zum Beispiel Nasenbohren) ausgelöst. Die Blutungen könnten ein Hinweis auf eine gestörte Blutgerinnung, auf Bluthochdruck, auf Gefäßkrankheiten oder eine Schädelverletzung sein. Letztere kann mitunter Tage und Wochen zurückliegen. Ein Arztbesuch ist insbesondere dann ratsam, wenn das Nasenbluten immer wieder auftritt.
Frage: Mehrmals im Jahr ist mein Sohn erkältet. Ich mache mir Sorgen, dass es zu einer Nebenhöhlenentzündung kommt. Wie kann ich das erkennen und verhindern?
Antwort: Bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen ist das Atmen durch die Nase stark behindert. Typisch sind ein Druckgefühl oder Schmerz im Stirn- oder Wangenbereich, den einige Patienten auch als Augen- oder Zahnschmerz beschreiben. An der Rachenhinterwand kommt es zu einem Schleimfluß aus der Nase, zum Teil verbunden mit einem schlechten Geschmack im Mund.
Wir raten, bei einem Schnupfen, der länger als drei bis vier Wochen dauert, immer einen Arzt aufzusuchen.
Frage: Unser Kind (fünf Jahre) atmet meist durch den Mund und ist oft erkältet. Der Arzt diagnostizierte vergrößerte Rachenmandeln. Kann man mit fünf Jahren schon operieren?
Antwort: Man sollte operieren, wenn die Beschwerden eintreten. Das ist auch schon im Alter von unter zwei Jahren möglich. Wenn in diesem Zusammenhang häufiger Mittelohrentzündungen auftreten, sollte eine Mitbehandlung des Ohres erfolgen, damit die Sprachentwicklung des Kindes nicht verzögert wird.
Frage: Ich kann schlecht einschlafen, weil meine Nase verstopft ist. Oft wache ich auch in der Nacht mit ganz trockenem Mund auf. Tagsüber ist es besser. Was kann ich tun?
Antwort: Sie sollten bei Ihrem Arzt abklären lassen, ob vielleicht eine Allergie, z.B. gegen Hausstaubmilbenkot, der Grund für die geschwollenen Schleimhäute ist. Ein allergischer Auslöser ist insbesondere dann wahrscheinlich, wenn die Symptome nur zu gewissen Tages- oder Jahreszeiten, bei bestimmten Tätigkeiten oder in besonderen Aufenthaltsräumen auftreten.