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Auslöser der Corona-Pandemie Neben Fledermäusen Schuppentiere im Fokus der WHO-Forscher

Im Auftrag der WHO haben Forscherinnen und Forscher in China nach dem Ursprung des Coronavirus gesucht. In ihrem Abschlussbericht stehen nun auch Schuppentiere im Fokus - und Hauskatzen.

30.03.2021, 14:44
Niaid-Rml
Niaid-Rml ZUMA Wire

Genf (dpa) - Außer Fledermäusen sind auch Schuppentiere als möglicher Ausgangspunkt der Coronavirus-Pandemie im Visier der Forscher. Wissenschaftler empfehlen, die Schuppentiere bei der Suche nach dem Ursprung einzubeziehen.

Auch Nerze und Katzen könnten Wirte des Virus sein, schrieben die Wissenschaftler, die im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in China nach dem Ursprung des Virus suchten, in ihrem Abschlussbericht.

Die Experten schließen auch die Möglichkeit nicht aus, dass das Virus schon vor der Entdeckung im Dezember in der chinesischen Stadt Wuhan in China in anderen Ländern zirkulierte. Die Qualität bisheriger Studien zu dem Thema ließen aber zu wünschen übrig, es müsse weiter untersucht werden.

Der Bericht sollte am Dienstag Vertretern der 194 WHO-Mitgliedsländer in Genf vorgestellt und anschließend online veröffentlicht werden. Er lag der Deutschen Presse-Agentur vorab vor.

Die Untersuchung fand in politisch aufgeheiztem Klima statt. China wollte verhindern, als Verursacher der Pandemie an den Pranger gestellt zu werden. Kritiker argwöhnen, dass China den 17 internationalen Experten nicht jeden gewünschten Zugang gewährte und bei der Erstellung des Berichts Druck ausübte. Teilnehmer haben das aber zurückgewiesen.

Ob der Huanan-Markt in Wuhan, der im vergangenen Jahr im Zentrum des Ausbruchs stand, tatsächlich Ausgang der Pandemie war, sei nicht klar, berichten die Forscher. Es seien auch Fälle bekannt, die nichts mit dem Markt zu tun hatten. Die Ergebnisse könnten nahelegen "dass der Huanan-Markt nicht die ursprüngliche Quelle des Ausbruchs war", heißt es in dem Bericht.

Die These, dass das Virus aus Versehen aus einem Viren-Labor entwich und sich verbreitete, gilt nach Einschätzung der Experten als "extrem unwahrscheinlicher Weg".

Viren, die dem Sars-CoV-2-Virus am ähnlichsten sind, seien zwar in Fledermäusen und Schuppentieren gefunden worden, heißt es weiter. "Aber keines der Viren, die bis jetzt in diesen Säugetieren identifiziert wurden, ist dem Sars-CoV-2 so ähnlich, dass er als direkter Vorläufer in Frage kommt."

"Zudem deutet die hohe Anfälligkeit von Nerzen und Katzen für Sars-CoV-2 an, dass weitere Tierarten als mögliches Reservoir in Frage kommen", heißt es. Die Wissenschaftler gehen von einem Zwischenwirt aus, von dem das Virus auf den Menschen übertragen wurde. Er wurde aber bislang nicht gefunden. "Mögliche Zwischenwirte könnten Nerze, Schuppentiere, Hasen, Marderhunde und Hauskatzen (...) umfassen oder Arten wie Zibetkatzen, Dachse oder verwandte Marderarten, die während des Ausbruchs in der Provinz Guangdong in China nachweislich mit Sars-Coronaviren infiziert waren."

© dpa-infocom, dpa:210330-99-26859/4

WHO-Bericht von Februar 2020 zu einer Corona-Untersuchung in China

Embarek im Magazin Science