Zwischen Ems und Elbe Niedersächsische Küste bleibt beliebtes Revier für Seehunde
Seehunde gelten als wichtiger Bioindikator für den Lebensraum Wattenmeer. Es sieht gut aus.
Wardenburg (dpa) - Die niedersächsische Küste bleibt ein beliebtes Revier für Seehunde. Knapp 10.000 Tiere sind in diesem Sommer während 15 Zählflügen im Wattengebiet zwischen Ems und Elbe erfasst worden.
Mit 9918 Tieren bleibt das Ergebnis leicht unter dem bisherigen Spitzenwert von 2017 (9946 Seehunde). Auch der Nachwuchs hielt sich mit 2158 Jungtieren etwa auf Vorjahresniveau, wie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) am Freitag mitteilte.
Die Zählergebnisse für die gesamte Nordseeküste von den Niederlanden bis nach Dänemark werden im Herbst erwartet.
Seehunde gelten als wichtiger Bioindikator für den Lebensraum Wattenmeer. Anzahl und Gesundheitszustand lassen Rückschlüsse auf die Wasserqualität und auf den Fischbestand zu, und damit auch auf das empfindliche Lebensmittel Fisch. "Die Seehunde machen einen gesunden und vitalen Eindruck", sagte Laves-Präsident Eberhard Haunhorst. Hinweise auf Viruserkrankungen wie die Seehundstaupe gebe es nicht.
In den vergangenen Jahrzehnten hatten Seuchen immer wieder etliche der Tiere verenden lassen, zuletzt im Winter 2014/15 durch ein Grippevirus. Danach erholten sich die Bestände und erreichten Rekordwerte.
Seit 1958 werden Seehunde in Niedersachsen systematisch erfasst, zuerst von Schiffen aus, seit 1973 aus der Luft. Das Laves koordiniert die Flüge mit kleinen Propellerflugzeugen.