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Pastellig bis polynesisch: Das sind die Trends bei Tattoos

Manchmal ist die Idee spontan, die Umsetzung ebenso. Mal hat die Wahl des passenden Motivs Monate gedauert. Häufig haben aktuelle Trends Einfluss darauf, für welches Tattoo man sich letztendlich entscheidet. Aber ist das klug?

Von Jana Illhardt, dpa 02.05.2016, 04:00
Maik Frey tätowiert im Stuido Wilde 13 in Esslingen. Kommen Kunden mit sehr speziellen Motivwünschen, empfiehlt er sie auch mal an Kollegen weiter, die den gewünschten Stil perfekt beherrschen. Foto: Daniel Maurer
Maik Frey tätowiert im Stuido Wilde 13 in Esslingen. Kommen Kunden mit sehr speziellen Motivwünschen, empfiehlt er sie auch mal an Kollegen weiter, die den gewünschten Stil perfekt beherrschen. Foto: Daniel Maurer dpa-tmn

Siegen (dpa/tmn) - Für manche ist es nur ein modisches Accessoire. Andere sehen darin eine Möglichkeit, sich auszudrücken. Tattoos sind längst kein Randphänomen mehr.

Laut einer Allensbach-Studie von 2014 sind mittlerweile 13 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ab 16 Jahren tätowiert. Und sie folgen bei der Wahl ihrer Hautbilder aktuellen Trends. Derzeit sind etwa polynesische Tattoos beliebt, sagt Maik Frey, Verbandssprecher der Deutschen Organisierten Tätowierer in Siegen.

Dabei handelt es sich um geometrische Ornamente, wie sie die Inselvölker des Südseeraums gestochen haben, erklärt Frey. Gefragt sind auch Tattoos im realistischen Stil. Sehr beliebt ist es, sich das Gesicht eines Angehörigen, nicht selten der Kinder, stechen zu lassen, so Frey. Außerdem sind optische Illusionen populär - dreidimensional wirkende Schmetterlinge etwa.

Farbige Tattoos und solche in Graustufen mögen die Deutschen gleichermaßen. Wer regelmäßig ins Sonnenstudio geht oder oft am Strand ist, sollte sich eher für ein schwarz-graues Tattoo entscheiden, denn es verblasst nicht so schnell, rät Frey. Hier liegt auch die Schwachstelle eines weiteren Trends: der Aquarell-Tattoos. Für sie werden Pastelltönen verwendet. Der ohnehin geringe Farbkontrast verblasst nach wenigen Jahren, und es muss nachgearbeitet werden.

Nancy Mietzi hält wenig davon, sich ein bestimmtes Motiv stechen zu lassen, nur weil es gerade Trend ist. Wer sich eine Pusteblume wünscht, aus der ein Vogel fliegt, oder eine Unendlichkeits-Schleife, die übrigens als das neue Arschgeweih gilt, dem würde ich raten, sich das wirklich genau zu überlegen. Bekannt geworden ist Mietzi durch die Sixx-Sendung Horror Tattoos, in der sie missglückte und leidgewordene Tattoos mit neuen Motiven, sogenannten Cover-ups, übersticht. Der Klassiker sei der Name des Liebsten, von dem man sich dann doch getrennt hat, erzählt Mietzi.

Im Zweifelsfall landet man bei ihr oder bei Markus Lühr, Geschäftsführer des Unternehmens Tattoolos, das sich auf die Entfernung der Hautbilder spezialisiert hat. Das Geschäft boomt. Jedes Jahr veröffentlicht er eine Liste der zehn am häufigsten entfernten Motiven. Im vergangenen Jahr führten Schriftzüge das Ranking an, gefolgt von Tribals und Permanent Make-up.

Aber nicht immer ist es das Motiv, das sich als Fehlentscheidung herausstellt. Oft ist die Qualität des Tattoos ausschlaggebend für Cover-up oder Entfernung. Es gibt massig Tätowierer, allein in Berlin mehr als 4000, aber nur ein Bruchteil davon ist wirklich gut, sagt Lühr.

Nancy Mietzi hat einen Tipp, um schlechte Tätowierer zu entlarven: Behauptet ein Tätowierer, er beherrsche jedes Motiv und jeden Stil, und man kommt auch noch schnell dran, sollte man hellhörig werden. Aushängende Hygienezertifikate, eine gute Beratung und Preise, die nicht zu niedrig angesetzt scheinen, sind Hinweise auf ein gutes Studio.

Frey rät außerdem dazu, sich den Tätowierer nach dem gewünschten Stil auszusuchen: Ich tätowiere seit 27 Jahren. Wenn jemand wegen eines großflächigen japanischen Motivs zu mir kommt, schicke ich ihn trotzdem zu Kollegen, von denen ich weiß, dass sie das perfekt beherrschen, sagt der Verbandssprecher. Er betreibt in Esslingen ein Tattoo-Studio. Wer ein Porträt im Realistic Stil möchte, ist hingegen bei mir an der richtigen Adresse.

Allensbach-Studie

Porträts sind beliebte Motive: Tätowierer Maik Frey arbeitet hier an einem großflächigen Jimi-Hendrix-Tattoo. Foto: Daniel Maurer
Porträts sind beliebte Motive: Tätowierer Maik Frey arbeitet hier an einem großflächigen Jimi-Hendrix-Tattoo. Foto: Daniel Maurer
dpa-tmn
hält die Liebe wirklich ewig? Vielleicht ist es doch keine gute Idee, sich den Namen des Freundes stechen zu lassen. Foto: tattoolos®
hält die Liebe wirklich ewig? Vielleicht ist es doch keine gute Idee, sich den Namen des Freundes stechen zu lassen. Foto: tattoolos®
tattoolos®
Die Farbe unter der Haut lässt sich nicht so einfach wieder entfernen: Das Weglasern kostet Zeit, Geld und Schmerzen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Die Farbe unter der Haut lässt sich nicht so einfach wieder entfernen: Das Weglasern kostet Zeit, Geld und Schmerzen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
dpa-tmn
Um das unerwünschte Tattoo loszuwerden, sind mehrere Behandlungen erforderlich. Hier im Studio Tattoolos in Berlin. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Um das unerwünschte Tattoo loszuwerden, sind mehrere Behandlungen erforderlich. Hier im Studio Tattoolos in Berlin. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
dpa-tmn
Ist das Tattoo nicht mehr erwünscht, entfernen Markus Lühr (stehend) und seine Kollegen es mit einem Laser. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Ist das Tattoo nicht mehr erwünscht, entfernen Markus Lühr (stehend) und seine Kollegen es mit einem Laser. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
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Markus Lühr ist Geschäftsführer von Tattoolos in Berlin. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Markus Lühr ist Geschäftsführer von Tattoolos in Berlin. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
dpa-tmn
Tätowierer Maik Frey ist Verbandssprecher der Deutschen Organisierten Tätowierer und betreibt ein Tattoo-Studio in Esslingen. Foto: Daniel Maurer
Tätowierer Maik Frey ist Verbandssprecher der Deutschen Organisierten Tätowierer und betreibt ein Tattoo-Studio in Esslingen. Foto: Daniel Maurer
dpa-tmn
Nancy Mietzi und ihre Kollegen retten in der Sixx-Sendung «Horror Tattoos» verunglückte Tattoos. Foto: sixx/Richard Hübner
Nancy Mietzi und ihre Kollegen retten in der Sixx-Sendung «Horror Tattoos» verunglückte Tattoos. Foto: sixx/Richard Hübner
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Transformation einer Katze: In der Sixx-Sendung «Horror Tattoos» werden solch missungene Tattoos wie links mit neuen Motiven überdeckt. Foto: sixx
Transformation einer Katze: In der Sixx-Sendung «Horror Tattoos» werden solch missungene Tattoos wie links mit neuen Motiven überdeckt. Foto: sixx
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