Fake-E-Mails Phishing: Betrüger geben sich als EU-Betrugsbekämpfer aus
Ist es besonders dreist, eigensinniger Humor oder alles zusammen? Derzeit geben sich Betrüger als EU-Betrugsbekämpfungsbehörde aus, um an sensible Daten zu kommen. Fallen Sie nicht darauf herein.
Hannover - Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung meldet sich per Mail bei Ihnen und bittet Sie um Ihre Mithilfe? Etwa um eine Krypto-Bande dingfest zu machen?
Dann sind Betrüger am Werk, warnt das Landeskriminalamt Niedersachsen. Sie sollten nichts von alledem glauben und die Phishing-Nachricht einfach löschen.
Ihre Räuberpistole versuchen die Betrüger mit einem frei erfundenen Aktenzeichen und einem Link zu einem echten Zeitungsartikel zu Krypto-Ermittlungen zu untermauern. Auch seien eigene persönliche Daten auf beschlagnahmten Festplatten der Bande gefunden worden, heißt es in der betrügerischen Mail.
Amtsabkürzung EAFB ist frei erfunden
Zudem haben die Betrüger eine gefälschte Behördenseite ins Netz gestellt, die unter der falschen Amtsabkürzung EAFB firmiert: Über ein Formular auf dieser Seite sollen Namen, E-Mail und Handynummer eingegeben werden, wenn es nach den Kriminellen geht.
Wer dem nachkommt, wird wahrscheinlich von den Betrügern kontaktiert und soll weitere Daten preisgeben, etwa Ausweisbild, Bankdaten, Kreditkartendaten oder Zugangsdaten für vermeintliche Rückzahlungen. Laut LKA ist dann aber ebenso mit der Aufforderung zu rechnen, Einzahlungen bei Krypto-Börsen vorzunehmen.
Behörde hat nichts mit Krypto-Betrug zu tun
Dass die ganze Geschichte an den Haaren herbeigezogen ist, zeigt sich schon daran, dass die besagte EU-Behörde gar nicht für den von den Betrügern erfundenen Fall zuständig wäre. Das Amt untersucht ausschließlich Fälle von Betrug zum Nachteil des EU-Haushalts, von Korruption sowie von schwerwiegendem Fehlverhalten innerhalb der Organe und Einrichtungen der EU.
Außerdem lautet die offizielle Abkürzung des Amtes nicht EAFB, sondern OLAF. Das steht für den Namen der Behörde auf Französisch: Office Européen de Lutte Anti-Fraude.
Das OLAF selbst weist auf seiner Webseite („Anti-Fraud.ec.europa.eu“) prominent darauf hin, dass man offizielle Webseiten der Europäischen Union immer und ausschließlich an der Domäne „europa.eu“ am Ende der Adresse erkennt.