Therapien mit Konsequenzen Prostatakrebs muss nicht immer operiert werden
Baierbrunn (vs) l Praktisch jede Prostata, die kleine Drüse des Mannes am Ausgang der Blase, enthält am Lebensende Krebszellen, berichtet das Patientenmagazin "HausArzt" unter Berufung auf Forscher um Markus Graefen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Bei den 30- bis 40-Jährigen seien es bereits 30 Prozent, bei über 70-Jährigen sogar 70 Prozent.
Diagnostiziert werden jährlich rund 67.000 Fälle, 2010 starben daran 12.676 Männer. Diese Zahlen machen die Diskussion um die Prostatakrebs-Vorsorge so kompliziert. Viele Männer sterben mit einem solchen Krebs, aber nicht an ihm, weil er sie nie beeinträchtigt hat. Mit dem PSA-Test ist es seit Jahrzehnten möglich, einen begründeten Krebsverdacht auszusprechen.
Aber er allein besagt nicht, wie gefährlich dies für den jeweiligen Mann ist. Zunehmend mehr Urologen sind deshalb zurückhaltend mit sofortiger, massiver Therapie, die als Nebenwirkungen vor allem Impotenz und Inkontinenz verursachen kann. Sie raten zum Abwarten und überlassen den betroffenen Männern die Entscheidung.
Manche Patienten drängen allerdings von sich aus auf eine Therapie trotz aller Konsequenzen. Die Betroffenen, die sich fürs Abwarten und Überwachen entscheiden, kommen damit in aller Regel auch sehr gut zurecht.