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Mutmaßlicher Anschlag in München

Bordinternet Tui stattet Flugzeuge mit WLAN aus

Viele Ferienflieger des Reisekonzerns bekommen Bordinternet - Tui folgt damit dem Trend, dass immer mehr Airlines WLAN anbieten. Was müssen Passagiere dazu wissen, auch mit Blick auf den Flugmodus?

Von dpa 13.02.2025, 08:00
Um das WLAN an Bord zu nutzen, muss der Flugmodus des Smartphones, Tablets oder Laptops nicht deaktiviert werden.
Um das WLAN an Bord zu nutzen, muss der Flugmodus des Smartphones, Tablets oder Laptops nicht deaktiviert werden. Gregor Schläger/TUI/dpa-tmn

Hannover - Der Reisekonzern Tui stattet große Teile seiner Flugzeugflotte mit einem WLAN-System aus. Passagiere können ihr Smartphone damit verbinden und dann zum Beispiel den aktuellen Flugverlauf auf einer Landkarte sehen, oder auch angebotene TV-Serien, Filme und Podcasts streamen – letzteres allerdings gegen Gebühr.

Künftig geplant ist laut einem Tui-Sprecher, dass Passagiere Whatsapp-Nachrichten übers Bordnetz versenden können – dafür soll es verschiedene Chat-Pakete geben. Außerdem soll es ab den nächsten Wochen möglich sein, Ausflüge und Aktivitäten im Reiseland schon an Bord zu buchen.

Mehrheit der deutschen Tuifly-Maschinen wird ausgestattet

In 37 Flugzeugen sei das satellitenbasierte System bereits installiert worden. Tui Airline, der Verbund der in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Skandinavien und Großbritannien ansässigen Fluggesellschaften des Reisekonzerns, will bis zu diesem Sommer rund 65 Maschinen damit ausgestattet haben. Bei der deutschen Tuifly sollen dann 14 von 23 Flugzeugen WLAN an Bord haben.

Das verbaute System nutzt die Satellitenplattform Iridium Certus. Die dafür nötige Antenne am Flieger misst laut Tui neun Zentimeter im Durchmesser und habe somit kaum Einfluss auf den Kerosinverbrauch des Flugzeugs. Die Bandbreite genüge für grundlegende Internetdienste.

Konkret bekommen alle neuen Boeing 737 MAX 8 von Tui Airline das WLAN, bis jetzt seien 44 ausgeliefert, 50 weitere Maschinen stünden im Orderbuch, so der Sprecher. Außerdem bekommen rund 20 Boeing 737-800 aus der Flotte das System. Insgesamt betreibt Tui Airline den Angaben nach aktuell rund 110 Kurz-/Mittelstreckenflugzeuge und knapp 20 Langstreckenflugzeuge.

Viele Airlines mit Internet an Bord

Unter den deutschen Fluggesellschaften ist Tuifly ein Nachzügler. Condor bietet nach eigenen Angaben auf allen Langstreckenflügen Internetzugang an – und auf der Kurz- und Mittelstrecke wachse das Angebot. Lufthansa hat viele Flieger schon mit Internetzugang ausgestattet, und auch ein Teil der Eurowings-Flotte hat WLAN an Bord.

Immer mehr Airlines bieten Internet über den Wolken an, oft kostenpflichtig. Einen Überblick für mehr als 100 Fluggesellschaften weltweit liefert das Vergleichsportal Check24. Neben Angaben zu Gepäckbestimmungen und Check-in-Regelungen sind dort auch Internettarife aufgelistet, falls die Airline diese anbietet.

Der Flugmodus kann aktiviert bleiben

Gut zu wissen: Um das WLAN an Bord zu nutzen, muss der Flugmodus des Smartphones, Tablets oder Laptops nicht deaktiviert werden.

Das Ausschalten des Sende- und Empfangsmodus und die Beschränkung auf den Flugmodus sei eine Vorsichtsmaßnahme, erklärt der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft auf Nachfrage zu dessen Sinn und Zweck. „Nicht nur die Bordelektronik, sondern auch der Funkverkehr der Piloten mit den Ansprechpartnern am Boden und innerhalb der Kabine könnte davon gestört werden.“ Störungsfreie Kommunikation sei gerade in der Start- und Landephase sehr wichtig.

Doch nicht nur deshalb ist das Aktivieren des Flugmodus ratsam: Manche Airlines setzen auch Bordnetze für den Internetzugang ein, mit denen sich das Smartphone ansonsten automatisch verbinden könnte. Dabei können hohe Roaminggebühren entstehen, warnen die Verbraucherzentralen. Wer ins Netz will, nutzt lieber das Bord-WLAN, falls es angeboten wird.

Dabei darf man dann nur eine Sache nicht vergessen: Übers Internet kann man zwar auch telefonieren - zum Beispiel mit Facetime, Signal und Co., doch das ist nicht nur bei den deutschen Airlines verboten – aus Rücksicht auf die mitfliegenden Passagiere.