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Mobiltelefonate im Ausland Roaming-Optionen sind für viele teurer als EU-Tarif

04.06.2011, 04:31

Göttingen (rgm). Dank EU-Regulierung sind die Minuten- und SMS-Preise für Handygespräche im EU-Ausland bereits deutlich gesunken. Pro Minute fallen maximal 46 Cent für abgehende und 17 Cent für eingehende Gespräche an. SMS kosten höchstens 13 Cent. Ab 1. Juli 2011 wird es noch mal etwas günstiger. Diese regulierten Preise gelten allerdings nicht unbedingt in jedem Tarif. So schalten einige Anbieter bei Vertragsabschluss automatisch eine spezielle Roaming-Option. Ebenso kann es passieren, dass der Anbieter irgendwann einmal vom Kunden unbemerkt auf eine andere Option umgestellt und darüber nur im Kleingedruckten der Rechnung informiert hat. "Spezielle Roaming-Optionen lohnen sich - entgegen den Werbeaussagen - längst nicht für jeden. Im Gegenteil: Für viele Urlauber sind sie teurer als der EU-Tarif", sagt Rafaela Möhl vom Onlinemagazin www.teltarif.de.

Für das mobile Surfen gilt: Da die Megabyte-Preise noch nicht reguliert sind, können nach wie vor bis zu 20 Euro pro Megabyte anfallen. Allerdings müssen die Anbieter im EU-Ausland für das mobile Internet eine Kostengrenze von knapp 60 Euro anbieten. Ist dieser Betrag erreicht, wird die Internetverbindung automatisch getrennt und erst wieder aktiviert, wenn der Kunde es ausdrücklich wünscht. "Wer sich beim mobilen Surfen im Ausland dafür entscheidet, den sogenannten Cut-off-Mechanismus außer Kraft zu setzen, muss vor der nächsten Reise daran denken, ihn bei Bedarf wieder zu aktivieren", so Rafaela Möhl.

Grundsätzlich hat die EU-Regulierung mehr Komfort gebracht und die Handykosten im EU-Ausland überschaubarer gemacht. Wenigtelefonierer, die das Handy für den Notfall dabei haben und ein paar Grüße nach Hause schicken wollen, sind mit den EU-Preisen gut bedient. Wer viel und lange telefoniert, sollte prüfen, ob sich die Buchung einer Option bei seinem Anbieter lohnt. "Noch billiger als die Roaming-Optionen der deutschen Anbieter ist für Vieltelefonierer eine ausländische Prepaid-Karte – insbesondere, wenn man häufig in dasselbe Land reist", so Möhl. Solche lokalen SIM-Karten bieten sich auch für die mobile Internetnutzung an. Alternativ sucht man sich am besten ein Internetcafe oder einen kostengünstigen WLAN-Hotspot, um die hohen Datenpreise seines Mobilfunkanbieters zu umgehen.