Ernährung Schadet Süßholzwurzel?
Frage: Ich habe in einer Meldung über Süßholztees gelesen, dass man nicht mehr als 50 g Süßholzwurzel pro Tag zu sich nehmen sollte. In meiner Lieblingsteesorte, von der ich täglich eine Kanne trinke, ist Süßholzwurzel enthalten. Laut Deklaration sind aber insgesamt nur 2 g Tee in einem Beutel. Muss ich meinen Süßholztee-Konsum reduzieren?
Es antwortet Christa Bergmann vom Fachbereich Ernährung bei der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt: Die 50 g beziehen sich auf Tee aus der reinen Teedroge ( Süßholzwurzel ). Pro Tasse verwendet man etwa 2 bis 3 g Süßholzwurzel. Das bedeutet, dass man zirka 20 Tassen pro Tag trinken müsste, um seine Gesundheit zu gefährden. Noch mehr müsste man von den Tees trinken, die Süßholz lediglich als geschmacksgebende Zutat neben anderen Zutaten enthalten.
Teetrinker können also ruhig bleiben, Lakritzliebhaber sollten allerdings aufpassen. Lakritz-Erzeugnisse, die mehr als 200 mg Glycyrrhizin/100 g enthalten, können nach regelmäßigem Verzehr von mehr als 50 g pro Tag bei bestimmten Personen Nebenwirkungen auslösen. Glycyrrhizin ist natürlicher Bestandteil des Süßholzsaftes, der aufgrund seiner charakteristischen geschmacksgebenden Eigenschaften zur Herstellung von Lakritz verwendet wird. Bei ständigem Verzehr größerer Mengen von Glycyrrhizin kann es zu einer Veränderung des Mineralstoffwechsels mit Natriumanreicherung und Kaliumverlusten kommen. Die Folgen sind Erhöhung des Blutdrucks, Wassereinlagerungen im Gewebe und Muskelschwäche.
Ab bestimmten Glycirrhizin-Gehalten muss deshalb ein Hinweis in der Kennzeichnung erfolgen: