Tiergesundheit Schildkröten lieber mit Löwenzahn statt Obst füttern
Ab Mai ist es Zeit, dass die Schildkröte vom Winterquartier in die Sommerfrische im Garten umzieht. Was bei der Haltung zu beachten ist, damit der Panzer nicht erweicht, sagt eine Tierärztin.
Leipzig - Sie besitzen eine Schildkröte und denken, Sie tun ihr mit der Gabe von Obst und Gemüse etwas Gutes? Das ist ein Irrglaube, sagt Anett Breiting, Tierärztin mit Schwerpunkt Reptilien an der Klinik für Vögel und Reptilien der Uni Leipzig. Europäische Landschildkröten bräuchten stattdessen Wildkräuter wie Löwenzahn, Brennnessel, Spitz- oder Breitwegerich - am besten täglich frisch gepflückt.
Mit den ersten warmen Tagen im Mai sollten Schildkröten aus der Winterruhe ins Außengehege des Gartens kommen. Dort erhielten sie dringend benötigtes Sonnenlicht und Wärme. Nur ein Terrarium als Wohnraum reiche für die Tiere nicht aus, weist Anett Breiting hin.
Gehege braucht Schutzhaus mit UV-Lampe
Das Gehege sollte mindestens fünf Quadratmeter groß sein. Und für kühlere Nächte und Tage ein Schutzhaus mit Wärme- und UV-Lampen bereithalten, in dem Raumtemperaturen zwischen 23-28 Grad eingehalten werden.
Am stressfreisten ist es für die Schildkröte, wenn sie den kompletten Sommer draußen verbringt. Daher ist ein eigener Garten optimal. So müsse das Tier nicht jeden Abend zurück ins Haus geholt werden. Ist kein Garten vorhanden, könne bei Einzeltieren auf einem großen Balkon ein Außengehege integriert werden.
Viele Europäischen Landschildkröten, die in Breitungs Praxis landen, seien durch verkehrte Haltung erkrankt. Eine falsche Fütterung sowie nicht optimale Lichtverhältnisse führten häufig zu einer Knochenkrankheit bei den Tieren, welche sich unter anderem durch eine zunehmende Erweichung des Panzers äußere.