UNICEF unterstützt das Krankenhaus im kenianischen Wajir mit Spendengeldern Schlangenbiss und viele "Hungerkinder"
Im Krankenhaus von Wajir im Nordosten Kenias unweit der somalischen Grenze ringt das medizinische Personal um Leben und Gesundheit der Patienten - unter ihnen viele Kinder. Unterstützt werden sie dabei von UNICEF, der UN-Kinderhilfsorganisation.
Wajir l Fatima ist acht Jahre alt und kommt aus dem mehr als 50 Kilometer entfernten Dörfchen Sarman. Ihre Eltern sind Nomaden, und sie ist das 10. Kind der Wanderhirtenfamilie.
Mit anderen Nomaden hatte sich Fatimas Clan in Sarman niedergelassen, um auf den seit zwei Jahren ausgeliebenen Regen zu warten. Nach und nach waren der Familie fast alle Tiere gestorben. Und der Hunger war gekommen.
Dann geschah das große Unglück, das die Achtjährige beinahe das Leben gekostet hätte. Da die Familie in ihrem "Manyatta" auf der Erde schläft und nicht wie bei wohlhabenderen Nomaden auf einem Hochgestell, konnte es passieren, dass das Kind von einer Giftschlange gebissen wurde, in den Mittelfinger der rechten Hand.
Zuerst hatte ein Heiler des Clans gemeinsam mit Fatimas Mutter versucht, sie zu behandeln. Doch nach und nach hatte sich der gesamte Arm des Mädchens infiziert und wurde schwarz. Hohes Fieber war hinzugekommen.
Nach Tagen war der Zustand Fatimas lebensbedrohlich geworden. Da entschloss sich die Mutter, nach Wajir zu gehen. Sie hatte gehört, dass es dort das einzige Krankenhaus der Region gibt.
Doch es fehlte an einem Transportmittel, weil die Männer auf der Suche nach Wasser mit den wenigen verbliebenen Kamelen unterwegs waren.
Erst nach acht Tagen kam der erste Kamelhirte zurück. Das schon völlig geschwächte und ohnmächtige Kind wurde auf dem Bauch über das Höckertier gelegt. Die großen Hämatome an der Vorderseite ihres Körpers zeugen heute noch vom 35 Kilometer langen Weg durch die Dürre-Region. Die letzten 15 Kilometer hatten Fatima und ihre Mutter Glück: Ein Auto nahm sie mit.
Dr. Abatrizak Somo, der einzige Arzt der Klinik, und seine medizinischen Helfer konnten das Leben des völlig abgemagerten Kindes retten. Inzwischen geht es der Achtjährigen wieder besser.
Im "Zimmer", das vom Gang der Kinderabteilung nur durch eine bauchhohe Mauer abgetrennt ist, werden zwei der vielen unterernährten Kinder betreut. Täglich sind es etwa 30 Kinder, die in einem erbärmlichen Zustand ins Krankenhaus gebracht werden.
Die von UNICEF und deren Partner-Hilfsorganisationen aus Spendenmitteln zur Verfügung gestellten Aufbaupräparate für unterernährte Kinder retten vielen das Leben.
Zu ihnen gehört auch der kleine Mussa. Wie bei vielen Kindern ist zur Unterernährung eine schwere Magen-Darm-Erkrankung hinzugekommen. Immer wieder muss seine Mutter die blaue Plastikschüssel unter dem Krankenbett hervorziehen, in die sich das Kind unter Wimmern erbricht.
Das Problem ist, so ein Pfleger, dass die völlig nahrungsentwöhnten Körper vieler Kinder auf Essen und Trinken wie auf Fremdkörper reagieren und sie einfach "abstoßen". Mussa erhält F 75, eine therapeutische Milch mit 75 kcal auf 100 ml, die speziell zur Stabilisierung von schwer Unterernährten entwickelt wurde.
Das therapeutische Milchpulver, aufgelöst in Trinkwasser, dient zur Rehydratation und zur Behandlung von medizinischen Komplikationen während der kritischen Anfangsphase des Aufpäppelns.
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