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Tipps zur Regenjacke Schutzhülle für die grausten Tage des Jahres

Regenjacken - das sind doch diese unformigen Hüllen in Schwarz oder Dunkelgrün, die irgendwie an Zelte erinnern. Oder etwa nicht mehr? Modisch und stylish präsentieren sich heute viele Modelle, denn der Outdoor-Bedarf hat sich stark gewandelt, wie ein Experte erläutert.

17.10.2017, 04:04

Stuttgart (dpa/tmn) - Es regnet und regnet und regnet: Wenn sich der Herbst so präsentiert, verzichten auch Großstädter mit kurzen Wegen und überzeugte Autofahrer irgendwann auf den Schirm - und holen die Regenjacke hervor.

Zu kaufen gibt es die Wind-und-Wetter-Jacken im klassischen Outdoor-Bedarf - wobei dieser lange als nicht besonders modisch galt. Doch das habe sich geändert, sagt Frank Wacker vom "Outdoor Magazin" in Stuttgart: "Die Jacke, die fürs Wandern taugt, ist letztens auch für den Alltag geeignet - außer es handelt sich um ein Ultraleichtmodell mit weniger als 400 Gramm Gewicht. Die Outdoor-Hersteller haben viel getan, was die Farbigkeit und die Schnitte angeht: Es gibt mittlerweile richtig schicke Jacken."

Noch mehr als bei anderen Kleidungsstücken kommt es bei Regenjacken aber auf eine qualitativ hochwertige Verarbeitung an. Denn wo die zum Abdichten der Nähte aufgebrachten Bänder nicht sauber verarbeitet sind, dringt Wasser ein. "Das Problem ist, dass man Qualität nicht zwingend sieht", sagt Wacker. "Ich teste seit 20 Jahren Regenjacken und auch ich schaffe es nicht ohne unsere aufwendigen Praxis- und Laborprüfungen zu erkennen: Die ist gut und die ist nicht so gut."

Gerade bei den im Alltag eher üblichen Regenjacken mit Futter lassen sich zum Beispiel die Nahtbänder nicht begutachten. Und selbst wenn, steht die Haltbarkeit der Verklebung nach der Wäsche in Frage. "Das kann im Neuzustand perfekt aussehen, sich aber in der Waschmaschine lösen", erklärt Wacker. Er rät daher, auf Markenqualität zu setzen: "Die Outdoor-Hersteller haben einfach die meiste Erfahrung mit der Thematik. Bei den üblichen Modehersteller kann man auch gute Jacken finden, aber es gibt insgesamt hier zu große Schwankungen."

Die Outdoor-Branche bietet viele Materialien - und noch mehr Namen dafür. Grundsätzlich sollte man wissen: Sogenannte Hardshell-Jacken sind wasserdicht und atmungsaktiv - und damit als klassische Regenjacken geeignet. Softshell hingegen bezeichnet Textilien mit höherer Atmungsaktivität, die jedoch nur wasserabweisend sind. "Wenn es richtig regnet, kommen diese an ihre Grenzen", erklärt Wacker.

Ein gerne beworbenes Merkmal der Jacken sind sogenannte Membranen oder Beschichtungen, die als hauchdünner Film auf der Innenseite des Außenmaterials aufgebracht sind und oft nach ihren Herstellern bezeichnet sind. Zu den bekanntesten gehören Gore-Tex, Sympatex und Dermizax, aber auch viele Markenhersteller von Kleidungsstücken haben ihre eigene Membran. Im Grunde steckt immer ein ähnliches Prinzip dahinter: Das Material verhindert das Eindringen von Nässe von außen und erlaubt den Abtransport von Schweiß nach außen.

Das Problem ist hier für Verbraucher laut Wacker die fehlende Vergleichbarkeit: Zwar stehen auf den Etiketten oft Werte für die Wasserdichtigkeit oder die Dampfdurchlässigkeit. Aber der Experte hat in Tests immer wieder erlebt, dass diese Angaben nicht vergleichbar sind. Allerdings sagt Wacker auch: Wenn es bei seinen Tests Probleme gab, dann lagen diese nicht am Material, sondern waren meist konstruktiver Art - weil sich etwa die Verklebung der Nähte löste.

Outdoor Magazin