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Angehörige auf der Suche nach einer Einrichtung für Mutter oder Vater können sich an einfachen Punkten orientieren So findet man das passende Pflegeheim

14.08.2013, 01:17

Berlin (dpa) l Angehörigen fällt es nicht leicht, das passende Pflegeheim für Mutter oder Vater zu finden. "Im Schnitt schauen sich Angehörige etwa drei Heime an, bevor sie sich entscheiden", sagt Ralf Suhr, Vorsitzender des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). Um eine gute Einrichtung zu finden, können sich Betroffene an fünf Punkten orientieren.

Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen: "Das ideale Heim für alle gibt es nicht", erklärt Suhr. Angehörige sollten sich überlegen, was für ihre Mutter oder ihren Vater wichtig ist. Sind sie Naturliebhaber? Dann kommen sie in einem ruhigen Heim mit großem Garten wahrscheinlich besser zurecht als in einem Haus mitten in der Stadt. Entscheidend ist auch, warum ein älterer Mensch ins Pflegeheim muss. Hat er eine Demenz, profitiert er von einer Einrichtung, die sich auf den Umgang damit spezialisiert hat.

Auf Transparenz achten: Dafür sollte der Pflege-TÜV sorgen. Experten bewerten dabei Heime aufgrund von 82 Kriterien, am Ende werden Noten vergeben. Am besten werten Angehörige die Noten nur als Anhaltspunkte, empfiehlt Suhr. Es müsse ins Detail geschaut werden: "Gibt es in dem Heim beispielsweise bestimmte Vorkehrungen, um das Wundliegen der Bewohner zu vermeiden? Wie ist die Benotung bei der Flüssigkeitsversorgung? Wird regelmäßig überprüft, ob freiheitseinschränkende Maßnahmen nötig sind?", zählt er auf.

Auszeichnungen skeptisch sehen: Viele Heime schmücken sich laut Suhr im Eingangsbereich mit Siegeln und Zertifikaten, zum Beispiel zum Qualitätsmanagement. Darauf könnten Angehörige aber nichts geben. Denn wissenschaftlich gebe es keine Hinweise dafür, dass diese Auszeichnungen die Qualität in der Pflege besser machen.

Viele Fragen stellen: Angehörige nehmen sich am besten mindestens eine Stunde Zeit für ein Gespräch mit der Heimleitung oder den Pflegern. Dabei sollten Dinge zur Sprache kommen wie "Kann meine Mutter oder mein Vater persönliche Dinge mitnehmen?", "Gibt es die Möglichkeit, den alten Hausarzt zu besuchen?" oder "Was für Freizeitbeschäftigungen bieten Sie an?"

Auf seine Sinne vertrauen: "Gehen Sie mit offenen Augen, Nase und Ohren durch das Haus", empfiehlt Suhr. Der erste Eindruck zähle. Und schon nach kurzer Zeit könnten Angehörige beurteilen, ob das Heim hell und freundlich wirke, ob es gut rieche und das Pflegepersonal einen entspannten Eindruck mache. Auch ein Blick auf die Bewohner spricht Bände: Wird Wert auf individuelle Kleidung gelegt oder sitzen alle einheitlich im Jogginganzug herum?