Wer sein Gewicht um zehn Prozent reduziert, kann die Anzahl seiner Atempausen halbieren / Verzicht auf Alkohol Starkes Übergewicht fördert nächtliche Atemaussetzer
Mannheim (dapd) l Wer nachts viel schnarcht und sich am Tag oft müde, schlapp und unkonzentriert fühlt, leidet möglicherweise unter gefährlichen Atemaussetzern im Schlaf. Bei etwa 840 000 Frauen und mehr als 1,5 Millionen Männern zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr tritt laut der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie die sogenannte obstruktive Schlafapnoe (OSA) auf: Sie haben also mehr als fünf Atemaussetzer pro Stunde. "Im Schlaf entspannt sich die Muskulatur um die oberen Atemwege bei den Betroffenen sehr stark", sagt Prof. Karl Hörmann, Hals-Nasen-Ohrenarzt und Direktor an der Universitäts-HNO-Klinik in Mannheim. "Dadurch fällt der obere Teil des Rachens zusammen und es kommt zu einer Behinderung der Atemwege und zu Atemaussetzern."
Frauen und Männer mit starkem Übergewicht sind am häufigsten von der Schlafapnoe betroffen. Denn je mehr Fett sich in den oberen Atemwegen ablagert, desto kleiner wird der Durchmesser der Atemwege und die Atmung wird zunehmend gestört.
"In schweren Fällen steigt Studien zufolge zudem das Risiko, an koronaren Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen und Typ-2-Diabetes zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden", sagt Prof. Karl Hörmann und ergänzt: "Wer sein Gewicht um zehn Prozent reduziert, kann die Anzahl der Atempausen halbieren und damit auch die Beschwerden lindern."
Neben dem Abnehmen sollten Patienten unbedingt auf Alkoholkonsum, Schlaftabletten und Nikotin verzichten und möglichst auch nicht auf dem Rücken schlafen.