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Studie: Frauen sprechen tiefer als angenommen

Langzeitstudie mit verblüffenden Ergebnissen: Frauen haben andere Stimmlagen als bislang angenommen. Und die Einteilung nach Apfel- und Birnenform bei Übergewichtigen reicht offenbar nicht mehr.

24.09.2015, 16:09

Leipzig (dpa) - Frauen sprechen tiefer als bislang angenommen. Das geht aus einer Studie des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE) hervor.

In der eingängigen Fachliteratur ist bislang ausgewiesen, dass Frauen etwa eine Oktave höher sprechen als Männer, sagte Christoph Engel vom Leipziger Institut für medizinische Informatik und Statistik. Es habe sich herausgestellt, dass Frauen ihre Stimme deutlich tiefer einsetzen. Sie liege nur ungefähr eine halbe Oktave über der von Männern.

In der LIFE-Studie mit 10 000 Teilnehmern aus der Region Leipzig hätte es phoniatrische Untersuchungen von 2500 Probanden gegeben, sagte Engel. Wir konnten damit weltweit erstmals bei einer so großen Gruppe die Normwerte von Stimmen ermitteln. Ob Frauen bewusst ihre Stimme tiefer legen oder ob es hormonelle Ursachen gibt, müsse noch erforscht werden. Die Werte seien wichtige Parameter für die klinische Bewertung von Stimmstörungen. Die Phoniatrie beschäftigt sich unter anderem mit Problemen der Stimme und des Sprechens.

Bei der fünf Jahre währenden Erwachsenenstudie wurde eine neue Methode der 3D-Bodyscan-Technik angewandt, um Körperformen und Fettverteilung zu erfassen. Resultat: Menschen mit Adipositas-Erkrankungen können nicht mehr nur nach Apfel- und Birnenform unterschieden werden, sagte Henry Löffler-Wirth vom Interdisziplinären Zentrum für Bioinformatik. Allein bei Fettleibigen seien acht Körperformen herausgefunden worden. Insgesamt seien 17 verschiedene Körpertypen ermittelt worden. Mit dieser verfeinerten Einteilung könnten zum Beispiel Frühzeichen bestimmter Erkrankungen, etwa bei Stoffwechselstörungen, ermittelt werden.

Die LIFE-Studie, die Ende 2014 zu Ende ging, war eines der größten Projekte der Medizinischen Fakultät der Uni Leipzig. 42 Millionen Euro Fördergelder kamen dafür von der EU und vom Land Sachsen.

Die Studie soll nun die Basis für weitere Untersuchungen sein, die ab Herbst 2016 beginnen sollen. Die 10 000 Teilnehmer sollen dann noch einmal getestet werden. Dann könnte nicht nur eine Bestandsaufnahme gemacht, auch gewisse Trends für verlässliche Vorhersagen könnten ausgemacht werden, sagte der Leiter der Studie, Markus Löffler.

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