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Smartphone, Tablet und Laptop Verbraucht ein Ladegerät auch ohne angeschlossenes Handy weiter Strom?

Wer kennt es nicht: Das Handy ist voll aufgeladen, wird vom Ladegerät abgezogen und das Netzteil bleibt in der Steckdose stecken. Doch wird dann eigentlich auch weiterhin Strom verbraucht? Und falls ja, was kostet die Bequemlichkeit?

Von DUR/rh Aktualisiert: 09.08.2024, 11:40
Steckenlassen oder Rausziehen:
Steckenlassen oder Rausziehen: Verbrauchen Ladekabel auch ohne angeschlossenes Gerät weiter Strom? Foto: dpa

Magdeburg/Halle (Saale)/DUR. - Jeder kennt es: Nach dem Laden zieht man zwar das Handy vom Ladegerät, doch das Netzteil selbst lässt man - meist aus Bequemlichkeit - in der Steckdose stecken. Aber wird eigentlich auch ohne ein angeschlossenes Smartphone weiter Strom verbraucht? Und falls ja, was kostet dieser Komfort?

Verbraucht ein Netzteil auch ohne Handy in der Steckdose weiter Strom?

Die eindeutige Antwort lautet: Ja. Ein Ladekabel, egal ob für Handy, Tablet oder Laptop, verbraucht Strom - selbst dann, wenn kein Gerät angeschlossen ist.

Der Grund: Im Inneren des Netzteils befindet sich ein Transformator, der die 230 Volt aus der Steckdose in die vom Gerät benötigte Spannung umwandelt. Dieser Transformator arbeitet ständig, auch wenn gerade kein Endgerät geladen wird. So entsteht ein kleiner Stromkreis. Und der verbraucht Strom. Deutlich wird diese Tatsache dadurch, dass das Ladegerät sich mitunter erwärmt.

Angeschlossene Ladekabel verbrauchen auch ohne Smartphone, Tablet und Latop Strom. Doch wie teuer kann die Bequemlichkeit des Steckenlassens werden?
Angeschlossene Ladekabel verbrauchen auch ohne Smartphone, Tablet und Latop Strom. Doch wie teuer kann die Bequemlichkeit des Steckenlassens werden?
Foto: dpa

Stromfresser - Ja oder nein? Wie viel Strom verbraucht ein Ladegerät im Leerlauf?

Doch wie viel Strom verbraucht ein Ladegerät im Leerlauf? Zumindest neuere Netzteile, also solche, die seit 1. April 2020 in den Verkehr gebracht wurden, dürfen laut EU-Ökodesign-Verordnung 2019/1782 ohne Last nicht mehr als 0,1 Watt Leistung aufnehmen.

Bliebe ein solches Ladegerät 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr und ohne ein Handy zu laden, in der Steckdose stecken, dann würden in diesem einen Jahr dadurch 0,876 Kilowattstunden Strom verbraucht werden:

0,1 W * 24 Stunden * 365 Tage = 876 Wh = 0,876 kWh

Zum Vergleich: Laut dem Vergleichsportal Verivox benötigt man 1 kWh, um beispielsweise einen Hefekuchen zu backen, ein Mittagessen für vier Personen auf dem Elektroherd zuzubereiten oder eine Waschmaschinenladung zu waschen.

Kostenfaktor Bequemlichkeit: Wie teuer ist es, das Handy-Ladegerät stecken zu lassen?

Und auch die Kosten für die Bequemlichkeit des Steckenlassens eines Ladekabels sind überschaubar. Obgleich sich die Strompreise in Deutschland derzeit auf einem hohen Niveau befinden - laut Verivox im Schnitt bei 37,37 Cent pro Kilowattstunde - müsste man für den Ladekabel-Leerlauf-Verbrauch im Jahr lediglich 32,74 Cent bezahlen:

0,876 kWh * 37,37 Cent/kWh = 32,74 Cent

Die gute Nachricht: Die Stromkosten eines steckengelassenen Handyladekabels treiben einen also nicht in den finanziellen Ruin. Will man persönlich Kosten sparen, so lohnt das Ausstöpseln des Netzteiles nicht.

Ladegerät nach dem Laden stecken lassen: So viel kostet die Bequemlichkeit.
Ladegerät nach dem Laden stecken lassen: So viel kostet die Bequemlichkeit.
Foto: dpa

Gesamtstromverbrauch senken: Die Masse machts

Wer diesen Stromverbrauch dennoch verhindern will - beispielsweise, weil durch Ladekabel-Leerläufe bei über 80 Millionen Einwohnern in Deutschland durchaus beträchtliche Strommengen zusammen kommen können - der sollte das Ladekabel nach dem Laden immer abziehen.

Oder eine Steckdosenleiste mit Kippschalter verwenden.