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Trauerarbeit Wenn Trauer krank macht

Anzeichen frühzeitig erkennen, bevor dauerhafte Störungen und Beschwerden auftreten.

31.03.2016, 23:01

Berlin (dpa) l Wenn ein naher Angehöriger stirbt, ist das ein Schlag. Ein existenzieller Verlust, der psychische und körperliche Folgen haben kann. „Die Trauerphase kann ein bis zwei Jahre dauern“, sagt Iris Hauth, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN).

Es kann aber auch sein, dass Betroffene in der Trauer steckenbleiben und sich die Symptome sogar verschlimmern, erklärt Hauth. Experten sprechen dann von pathologischer Trauer, die auch zu einer Depression oder in eine Sucht führen kann. In der Regel beeinträchtigt pathologische Trauer auch den Alltag und die Fähigkeit, sich neu zu binden.

Die Anzeichen frühzeitig zu erkennen, ist nicht so leicht. „Wer die Bedeutung des Angehörigen verleugnet, sollte das als Warnsignal nehmen“, sagt Hauth. Auch wenn man sich etwa nach der Beerdigung in die Arbeit stürzt und alle Formalitäten erledigt, kann das ein Zeichen sein. Gleiches gilt, wenn man gemeinsame Rituale partout nicht aufgibt oder gar nicht über das Geschehene nachdenken mag.

Bemerkt man solche Verhaltensweisen an sich, sollte man über das Geschehen nachdenken und am besten mit einem guten Freund oder nahen Angehörigen darüber sprechen, rät Hauth. Im Zweifel sei professionelle Hilfe beim ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten wichtig. „Trauerarbeit ist Arbeit für die Psyche.“

Grundsätzlich kann Trauer kognitive Störungen wie Konzentrationsprobleme und emotionale Probleme wie Schuldgefühle mit sich bringen. Außerdem kann Trauer gar zu körperlichen Beschwerden wie Kreislaufproblemen führen.