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Die Eltern sollten verschiedene Policen-Modelle kombinieren Unfallrentenversicherung für Kinder: Sinnvoll oder nicht?

21.04.2012, 03:19

Elmshorn (dapd) l Vor allem Familien bekommen immer wieder das Angebot, für den Nachwuchs eine Unfallrentenversicherung abzuschließen. Solche Versicherungen zahlen im Ernstfall ab einer unfallbedingten Invalidität von 50 Prozent oder mehr eine monatliche Rente - lebenslang. Zusätzlich wird eine einmalige Leistung gewährt, entsprechend der vereinbarten Versicherungssumme und der Gliedertaxe.

Die Gliedertaxe der Unfallrentenversicherung beschreibt, wie hoch die Invalidität bei bestimmten Unfallfolgen ist - und das bestimmt die Höhe der Versicherungsleistung. Der Verlust eines Fingers führt etwa zu einer Invalidität von fünf Prozent, der Verlust eines ganzen Armes ist gleichbedeutend mit 70 Prozent Invalidität. Ein Finger würde also mit fünf Prozent noch keinen Schutz der Unfallrentenversicherung auslösen, bei einem verlorenen Arm hingegen müsste die Unfallrentenversicherung zahlen.

Für Kinder ist eine Unfallrente eine gute Wahl. Unfälle beim Spielen, Toben, Sporttreiben oder Raufen gehen zwar meist glimpflich aus, können aber auch dramatische Folgen haben, wenn sie eine lebenslange Behinderung nach sich ziehen und der Nachwuchs niemals ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Es fallen zusätzliche Kosten an: Für eine Haushaltshilfe, für eine regelmäßige Betreuung oder für den Lebensunterhalt, wenn der nicht mehr selbst verdient werden kann. Und in diesem Fall springt die Unfallversicherung ein.

Entscheidend für die Qualität der Unfallrenten-Police ist vor allem die Höhe der Rente. Mindestens 1000 Euro monatlich sollten in der Unfallrentenversicherung abgedeckt sein, denn immerhin ist die private Unfallrente ein Einkommensersatz. Die Unfallrentenversicherung sollte während der Laufzeit des Vertrags mit einer Progression ausgestattet sein, denn so steigen die möglichen Rentenzahlungen Jahr für Jahr an.

Eine Alternative zur Unfallversicherung ist die Kinderinvaliditätsversicherung. Sie zahlt auch bei einer Invalidität, die durch andere Gründe als durch einen Unfall verursacht ist. Dafür ist die Police aber auch deutlich teurer. Die Kinderinvaliditätsversicherung gibt es in verschiedenen Varianten.

Manche Policen zahlen eine einmalige Summe im Falle der Kinderinvalidität. Andere Versicherer zahlen bei Kinderinvalidität eine monatliche Rente. Und eine andere Art von Kinderinvaliditätsversicherung kombiniert beides und leistet bei Kinderinvalidität neben der Einmalzahlung eine monatliche Rente, notfalls lebenslang.

Im Idealfall kombinieren Eltern beide Modelle, da sie zum einen lebenslang finanzielle Sicherheit für den Nachwuchs haben, zum anderen aber auch bei Eintritt der Kinderinvalidität notwendige Anschaffungen tätigen können. Wenn Eltern die - im Vergleich zu einer Unfallversicherung rund viermal so hohen - Prämien problemlos aufbringen können, dürfte die Kinderinvaliditätsversicherung die bessere Wahl sein.