Raumfahrtgeschichte US-Amerikaner gedenken Mondlandung vor 50 Jahren
Mike Pence besucht die Nasa und die Apollo-Rakete prangt auf einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Washingtons: Die USA gedenken dem Jubiläum der Mondlandung vor 50 Jahren. Wie genau die von der Trump-Regierung angekündigte Renaissance der Raumfahrt bezahlt werden soll, ist aber unklar.
Washington/Cape Canaveral (dpa) - Fünfzig Jahre nach der ersten Landung des Menschen auf dem Mond am 20. Juli 1969 (US-Zeit) haben die US-Amerikaner vielerorts dem historischen Ereignis gedacht.
Am Samstag würdigte Vizepräsident Mike Pence im Kennedy Space Center in Florida den Erfolg der Apollo-11-Mission. "Der Mond war eine Entscheidung, eine amerikanische Entscheidung", sagte er. "Und für einen kurzen Moment waren alle Völker der Erde wirklich eins." Pence bekräftigte US-Pläne für eine neue Mondmission namens Artemis, die bis 2024 erneut Menschen auf den Mond bringen soll. "Die nächsten Männer und die erste Frau auf dem Mond werden Amerikaner sein. Wir werden Wochen und Monate auf der Mondoberfläche verbringen", kündigte er an. "Dieses Mal werden wir bleiben."
In Washington waren bereits seit Tagen Fotos und Videoaufnahmen der Apollo-Mission auf das knapp 170 Meter hohe Washington Monument projiziert worden, den Obelisken im Zentrum der Museumsmeile der Stadt. Zu tropischen Temperaturen fand das Spektakel seit Dienstag jeden Abend Tausende Besucher. Das Luft- und Raumfahrtmuseum Smithsonian hatte zudem ein dreitägiges Festival ausgerufen. Raumfahrtfans hatten außerdem am Samstag zu einer Gedenkminute um 21.17 Uhr deutscher Zeit aufgerufen, dem Moment, zu dem das Landemodul mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin an Bord im Jahr 1969 auf dem Mond aufsetzte. Rund sechs Stunden später hatten die beiden dann als erste Menschen den Mond betreten.
In Deutschland würdigte unter anderem das Berliner Zeiss-Großplanetarium das Jubiläum mit einem Mondfest, bei dem der deutsche Astronaut Alexander Gerst am Samstag einen Vortrag hielt. Er würde es begrüßen, wenn jeder Mensch einmal ins All fliegen könnte, sagte der als "Astro-Alex" bekannte Astronaut, der bereits zweimal auf der Internationalen Raumstation ISS war. "Ich bin überzeugt davon, dass es jedem Menschen gut tut, diesen Planeten einmal von außen zu sehen." Dies sei gut, weil "man plötzlich realisiert, manche Dinge, die ich bisher für wichtig gehalten habe, die sind vielleicht gar nicht so wichtig."
Am Freitag hatte US-Präsident Donald Trump die beiden noch lebenden Astronauten der "Apollo 11"-Mission im Weißen Haus empfangen. Das Jubiläum am Samstag sei ein "großer Tag" für die USA, sagte Trump bei dem Treffen mit Michael Collins (88) und Buzz Aldrin (89) im Oval Office. Der Präsident kündigt öffentlich auch immer wieder eine sogenannte "Space Force" mit Militärstreitkräften im Weltall an. Details und konkrete Finanzierung dieser Ideen sind noch unklar, der US-Kongress ist bisher eher kritisch. Trump nahm an den Feierlichkeiten am Wochenende nicht teil und verbrachte den Samstag in seinem Golf-Ressort in der Nähe von New York.
Die "New York Times" würdigte das Ereignis in ihrer Wochenendausgabe mit fast zwei Dutzend Sonderseiten. Sie veröffentlichte unter anderem das originale Titelblatt vom Tag nach der Mondlandung und ein ausführliches Special über Edward Dwight Junior, einen afroamerikanischen Astronauten, der zwar für die Mondmission von der US-Raumfahrtbehörde Nasa trainiert wurde, aber letztlich nicht daran teilnehmen durfte.
New York Times über neue Mission