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Kraftfahrzeuge gründlich auf die dunkle Jahreszeit vorbereiten / Bei Winterreifen auf viele Pneus achten Von A wie Aquaplaning bis Z wie Zündanlage

20.10.2011, 04:23

Nasses Laub auf der Fahrbahn und schlechte Sicht sind nur zwei der Überraschungen, die der Jahreszeitenwechsel für Autofahrer parat hält. Die Volksstimme bat den ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt um Tipps für die dunkle Jahreszeit.

Magdeburg (cbi/rgm) l Laub, Fallobst oder Ackerschmutz erhöhen die Rutschgefahr. Daher vor allem in Alleen und dort, wo Feldwege einmünden, das Tempo verringern, vorausschauend fahren und sanft bremsen.

Wenn die Sicht durch Regen oder Nebel eingeschränkt ist, heißt es für Autofahrer: Fuß vom Gas und den Sicherheitsabstand erhöhen. In der dunklen Jahreszeit sind viele Verkehrsteilnehmer schlechter wahrzunehmen. Dunkle Kleidung und schlechte Witterungsverhältnisse verstärken diese Gefahr. Daher stets die Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anpassen und frühzeitig das Abblendlicht einschalten, um selbst besser gesehen zu werden.

Bei Nebel mit Sichtweiten unter 50 Metern die Nebelschlussleuchte in Betrieb nehmen. In diesem Fall darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden. Wird die Sicht besser, die Nebelschluss-leuchte wieder ausschalten. Die Blendwirkung gefährdet sonst den Hintermann.

Autofahrer sollten sich im Herbst und Winter nicht an den Rückleuchten des voraus fahrenden Autos orientieren, sondern auch an der Fahrbahnmarkierung, sonst wird der Sicherheitsabstand meist zu gering.

Besonders gefährlich: Aquaplaning. Hohe Geschwindigkeit, abgefahrene Reifen und Längsrillen in der Fahrbahn erhöhen das Risiko, dass sich das Fahrzeug auf dem Wasserfilm nicht mehr lenken lässt. Jetzt auf keinen Fall stark bremsen, sondern auskuppeln und das Lenkrad festhalten, bis die Reifen wieder Kontakt zur Fahrbahn haben.

Die Gefahr von Wildwechsel in den frühen Morgenstunden und der Abenddämmerung ist jetzt besonders groß. Befinden sich Tiere bereits auf der Fahrbahn, hilft umsichtiges Bremsen, Abblenden und Hupen.

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt kann es vor allem in Waldschneisen, auf Brücken und in Senken überraschend zu Glatteis kommen. An solchen Stellen abruptes Bremsen oder Gas geben vermeiden und nicht ruckartig lenken.

Saubere Scheiben sind ein Muss

Übrigens: Saubere Scheinwerfer und Scheiben - von innen und außen - helfen, den Überblick zu behalten. Schmierende Wischerblätter sollten ausgetauscht werden. Und an den Termin beim Reifen-Fachmann denken. Sobald es nachts Frost geben kann, raten die Experten des ADAC, die Winterreifen aufzuziehen. Die Vorteile gegenüber Sommerreifen sind laut den ADAC Verkehrsexperten immens. Wer bei Glätte mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert außerdem ein Bußgeld. Das gilt auch, wenn es erst nach Antritt der Fahrt winterlich wird. Winterpneus erkennt man übrigens an der Aufschrift M+S oder am Schneeflockensymbol.

Das spezielle Profil und die besondere Mischung der Winterreifen verhelfen dem Fahrzeug zu mehr Haftung auf kühlen und glatten Straßen. Wer neue Winterreifen braucht, hat bei den Händlern zurzeit die Auswahl und muss zudem noch nicht mit langen Warteschlangen rechnen, die sich regelmäßig nach dem ersten Wintereinbruch bilden. Der ADAC empfiehlt Autofahrern, sich neue Winterpneus zu besorgen, wenn die Profiltiefe weniger als vier Millimeter beträgt und der Reifen über fünf Jahre alt ist. Denn mit der Zeit verändert sich die Gummimischung, so dass die Eignung als Winterreifen zunehmend nachlässt.

Wer jetzt von Sommer- auf Winterreifen umsteigt, sollte unbedingt alle vier Pneus umrüsten. Bei unterschiedlicher Bereifung kann der Wagen schon bei mäßig starkem Bremsen ins Schleudern geraten. Aus Kostengründen auf die Anschaffung von Winterreifen zu verzichten, rechnet sich nicht, warnt der ADAC. Schon eine einzige winterliche Karambolage ist bedeutend teurer als ein Satz Reifen. Auch sollte man bedenken, dass in der Zeit, in der die Winterreifen montiert sind, die Sommerreifen geschont werden und entsprechend länger halten.

Nach der Montage der Winterreifen sollten Autofahrer die Sommerpneus nicht einfach achtlos in der Garage oder im Keller abstellen. Die Reifen vor dem Abmontieren kennzeichnen und bei der nächsten Montage eventuell die Reifen der Vorderachse mit denen der Hinterachse tauschen. Dadurch werden die Reifen gleichmäßiger abgefahren. Dazu die Vorschrift des Fahrzeug-Herstellers in der Betriebsanleitung beachten!

Die Reifenoberfläche ist auf Schäden zu untersuchen und Fremdkörper sind aus dem Profil zu entfernen. Luftdruck um rund 0,5 bar erhöhen. Die Reifen kühl, trocken und dunkel lagern. Reifen ohne Felgen müssen senkrecht stehen, Reifen mit Felgen kann man an der Wand aufhängen oder auch liegend übereinander stapeln.

Der Winter scheint noch weit weg zu sein. Trotzdem sollten Autofahrer jetzt daran denken, ihr Fahrzeug auf winterliche Temperaturen und Straßenverhältnisse vorzubereiten, damit die kalte Jahreszeit nicht Frostpannen durch schwache Batterien oder zugefrorene Türschlösser mit sich bringt. Der ADAC hat eine Winter-Checkliste zusammengestellt.

Beleuchtungsanlage: Scheinwerfer einstellen und überprüfen, ob Reflektoren noch klar sind und Gläser keine Sprünge haben. Lackschäden ausbessern, Unterbodenschutz kontrollieren, Türdichtungen mit Gummipflegemittel behandeln.

Kühlsysteme überprüfen

An der Tankstelle oder in der Werkstatt sollten Autofahrer prüfen lassen, ob das Kühlsystem ausreichend frostsicher ist. Auch Langzeit-Frostschutzmittel verlieren mit der Zeit an Wirksamkeit. Die Scheibenwaschanlage muss auf Frostschutzmittel überprüft werden. Überprüft werden muss auch die Batterie:. Empfehlenswert ist auch ein Check der Zündanlage einschließlich der Lichtmaschine. Alle Fenster müssen innen und außen gründlich gereinigt werden. Wischerblätter, die kein einwandfreies Sichtfeld mehr bieten, sind zu erneuern.

In jedes Auto gehören Eiskratzer, Handschuhe, Anti-Beschlagtuch, Starthilfekabel, Abschleppseil, Handfeger und evtl. Klappspaten. Türschloss-Enteiser bei sich tragen. Darüber hinaus empfiehlt der ADAC für alle Winter-Fälle festes Schuhwerk, warme Kleidung und eine Decke im Fahrzeug zu deponieren.