Ein Hobby finden Welcher Wassersport passt zu meinem Kind?
Vom Ufer aus sieht es so easy aus: Einfach aufs Brett stellen und los geht es mit dem Paddeln. Oder mit dem Surfen. Bevor Kinder solche Sportarten lernen, sollten sie aber schwimmen und tauchen können. Und alt genug müssen sie auch sein.
Weilheim (dpa/tmn) - "Das will ich auch!" Gerade Kinder haben das schnell gesagt - doch viele Wassersportarten sind alles andere als kinderleicht. Und auch die Frage, welcher Sport im kühlen Nass überhaupt zum Kind passt, kann knifflig werden.
"Stand-up-Paddling ist vergleichsweise einfach in einer Wassersportschule erlernbar", sagt Thomas Weinhardt, Vorsitzender vom Verband Deutscher Wassersport Schulen. Es sei verwandt mit dem Windsurfen, doch beim SUPen - so die Kurzform fürs Stand-up-Paddling - gebe es den Vorteil, dass man noch nicht so viel Gefühl für Wind braucht. Die ersten spielerischen Schritte in dieser Sportart könne man ruhig mit sieben Jahren beginnen. "Ideal ist aber ein Alter von zehn Jahren", so Weinhardt.
Vom Windsurfen zum Kitesurfen
Drei bis fünf Stunden lange Schnupperkurse gibt es nach Angaben des Experten bereits für 40 bis 60 Euro. Ein Einsteigerkurs zum Windsurfen mit Theorie und Ausweichregeln dauert rund zehn bis zwölf Stunden und kostet zwischen 190 und 300 Euro. Vom Board bis zum Neoprenanzug könne man alles mieten. "Und nach zwei bis drei Tagen merkt man, ob es etwas für einen ist", sagt Weinhardt.
Und was, wenn das Kind die Basics beim Windsurfen gelernt hat - also weiß, was Luv und Lee ist und wo der Wind herkommt? Dann kann es mit elf bis zwölf Jahren beim Kitesurfen einsteigen. Allerdings: Während man beim Windsurfen schlimmstenfalls ins Wasser fällt, sei Kitesurfen schon eine Nummer gefährlicher. "Man ist mit dem Schirm in der Luft verbunden, kann hinterhergezogen werden, abheben und sich schlimmstenfalls gefährlich verletzen", erklärt Weinhardt. Deshalb sei ein Kurs in einer guten Schule absolut notwendig.
Segeln oder Kajak
Etwas trockener als Windsurfen, aber ebenfalls wunderbar zum Anfangen sei das Segeln. Nach zehn bis zwölf Stunden für 200 bis 300 Euro hätte ein Zehnjähriger die Basics mit Wenden und Steuern drauf. "Nach dem Einsteigerkurs in der ersten Ferienwoche lässt sich dann in der zweiten Woche prima unter Aufsicht und mit gemietetem Material weiter üben", erklärt Weinhardt eine gängige Praxis.
Kajak dagegen sei nicht unbedingt etwas für Anfänger - sondern eher für Kinder, die Wasser und Boote gewöhnt seien. Für alle Wassersportarten ist ohnehin Grundvoraussetzung, dass die Kinder schwimmen können. Beim Surfen und SUPen müssen sie außerdem in der Lage sein, auch unter dem Brett tauchen zu können. Beim SUP ist der Knöchel sogar mit einer elastischen Verbindungsleine mit dem Board verbunden. Weinhardt: "Die sogenannte Leash sorgt dafür, dass das Board nicht abtreiben kann, wenn man ins Wasser fällt."
Welche Wassersport-Schule soll es sein?
Und wie erkennen Eltern eine gute Wassersport-Schule? "Ein Kriterium ist grundsätzlich ein fester Standort - mit Rettungsbooten, Rettungswegen, einer Haftpflichtversicherung", sagt Weinhardt. Eltern können auch darauf achten, ob die Schule Mitglied im Verband Deutscher Wassersport Schulen (VDWS) ist, die Station eine Jahresplakette und lizenzierte Lehrer hat.
Der Experte warnt vor mobilen Stationen, die ihr Geschäft auf einem Parkplatz aus einem Auto heraus betreiben und nur übers Internet kommunizieren: Bei solchen schwarzen Schafen könne man vielleicht 20 bis 30 Prozent sparen. Aber sie seien meist nicht versichert und haben keine Absicherung, zum Beispiel Rettungsboote für den Notfall.