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Wenn kurze Wege ewig dauern Weltentdecker: Kleinkinder nicht stehen lassen

"Komm, wir stehen spazieren". So könnte die Aufforderung an ein kleines Kind lauten, das erst vor kurzem laufen gelernt hat. Für Eltern ist das oft eine große Geduldprobe, doch Frust lässt sich vorbeugen.

03.03.2017, 03:36

Fürth (dpa/tmn) - Wer mit einem Laufanfänger unterwegs ist, kennt das: Für einen Weg von fünf Minuten braucht man mit einem kleinem Kind gut und gerne eine halbe Stunde.

Oft bleiben sie lange stehen, weil sie etwas Spannendes entdeckt haben. Oder sie biegen unvermittelt ab und weigern sich zurückzukommen. "Trotzdem sollten Eltern nicht ohne ihr Kind weitergehen, in der Hoffnung, es kommt dann nach", sagt Dana Urban von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Denn kleine Kinder erleben das Verschwinden von Mutter oder Vater als real, was Angst und Stress auslösen kann.

Urban rät Eltern, für kurze Wege so viel Zeit wie möglich einzuplanen, um nicht unter Druck zu geraten. Muss es wirklich schnell gehen, sollten Eltern lieber auf den Buggy oder Fahrradanhänger zurückgreifen. "Bei kleinen Kindern funktioniert es auch noch sehr gut, sie mit interessanten Sachen abzulenken, etwa: "Schau mal, da hinten ist ein Hund"."

Grundsätzlich sollten Eltern immer wieder daran denken: Laufanfänger haben kleine Beine, die manchmal auch noch unsicher sind. Außerdem ist die Umwelt für Kinder in diesem Entwicklungsalter spannend und aufregend. "Wenn sie die Geduld dazu haben, können Eltern die Gelegenheit sogar nutzen, sich darauf einzulassen und mit ihrem Kind Dinge mit zu entdecken", sagt Urban.