Streit beim Einkauf Wenn das Kind den Laden zusammenschreit
Nicht umsonst nennt man den Kassenbereich im Supermarkt auch Quengelecke - hier locken Produkte vor allem Kinder noch einmal an. Wenn die Kleinen brüllen und einen Kauf durchsetzen wollen, müssen Eltern stark bleiben.
Fürth (dpa/tmn) - Die Einkaufsrunde mit Kind durch den Supermarkt kann zur Tortur werden - bis es sich schließlich direkt vor der Kasse brüllend auf den Boden schmeißt, in dem Mama oder Papa am liebsten versinken würden. Schimpfen oder ignorieren? Gehen oder bleiben?
Mutter und Vater wissen in der Regel, wann sie mit so einem Ausraster rechnen müssen - etwa wenn die Kleinen müde sind. "Deshalb sollte man schon im Vorfeld den Tagesablauf so planen, dass das Risiko minimiert wird", rät Dorothea Jung von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.
Man solle bedenken, dass auch ein Kita-Tag für ein Kind anstrengend sei. Die anschließende Einkaufstour könne dann das Fass zum Überlaufen bringen.
Wenn es zum großen Geschrei kommt, sei es wichtig, bei dem Kind zu bleiben. Erst recht im Trotzalter. "Eltern sollten ihm sagen, dass man seinen Frust total verstehen kann. In der Sache nachgeben sollten sie allerdings nicht", so Jung.
Wenn das Kind so sehr in seiner Wut gefangen ist, heißt es abwarten. Es ist in dem Moment meist nicht zugänglich. Es macht dann Sinn, über die Situation zu sprechen, wenn sich das Kind beruhigt hat.
Hilfreich sei auch, im Vorfeld mit dem Kind zu vereinbaren, dass es sich etwas aussuchen darf - und was genau. Einigt man sich etwa auf einen Joghurt und will das Kind dann plötzlich etwas anderes, müsse es tauschen. "Wenn man das ein paar Mal praktiziert hat, weiß das Kind Bescheid", erklärt Jung.
Oft funktioniert es auch, die Gedanken des Kindes mit einem Trick auf etwas anderes zu lenken. Etwa in der Art: "Wenn wir gleich auf den Spielplatz gehen, dann wartet da schon Leon mit seinem Bagger" oder "Wenn wir zu Hause sind, machen wir uns einen leckeren Kakao".