Frust vermeiden Zweites Kind kommt: Geschwisterkinder behutsam vorbereiten
Wenn ein zweites Kind auf die Welt kommt, bringt das Veränderungen für die ganze Familie mit sich. Eltern können das erstgeborene Kind auf diese Situation vorbereiten - und dadurch Frust vermeiden.
Baierbrunn (dpa/tmn) - Eltern sollten ihr erstgeborenes Kind gut auf die Geburt eines Geschwisterkindes vorbereiten. Am besten gehen sie dabei auf das Temperament und den Charakter des bereits geborenen Kindes ein, rät die Pädagogin Alexandra Pater in der Zeitschrift "Baby und Familie".
Nicht jedes Kind will ständig darüber sprechen, doch eine gewisse Vorbereitung ist wichtig. Denn teils empfinden Erstgeborene die Geburt eines Geschwisterkindes als eine Art "Entthronungsschock", wenn Mama und Papa dem Neugeborenen die meiste Aufmerksamkeit schenken. Deshalb ist Feingefühl gefragt.
Gerade für sehr kleine Kinder ist die Botschaft, dass ein zweites Kind unterwegs ist, noch sehr abstrakt. Eltern sollten es erst informieren, wenn der Bauch wächst und erste Bewegungen fühlbar sind. Wichtig ist dabei, ein realistisches Bild zu entwerfen. Kinder freuen sich auf einen neuen Spielkameraden. Doch Eltern sollten ihr Kind aber informieren, dass das Baby am Anfang noch ganz andere Bedürfnisse hat: Es braucht viel Schlaf und kann noch nichts. Bei ihren Schilderungen sollten Eltern nicht zu negativ werden, rät Pater - zum Beispiel sollten sie nicht erzählen, dass Babys viel schreien.
Damit das Thema für das Geschwisterkind anschaulicher wird, kann ein kindgerechtes Buch helfen. Wenn es im Freundeskreis gerade ein Baby gibt, können die werdenden Eltern und ihr Kind die andere Familie auch besuchen. Alternativ können sie dem Erstgeborenem Fotos aus der eigenen Babyzeit zeigen und Geschichten über dessen Geburt erzählen.
Je näher die Geburt rückt, desto mehr gilt es, das zuerst geborene Kind einzubeziehen - es also zum Beispiel zur Ultraschalluntersuchung mitzunehmen, Strampler rauszulegen und gemeinsam zu begutachten, wie winzig die Babykleidung ist. Eltern können ihr Kind auch bei Entscheidungen beteiligen - etwa wo die Wickelkommode stehen soll. Dabei sollten sie nichts erzwingen, um das Kind nicht zu überfordern.