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Filmemacher Im Filmcamp am Arendsee wird zum Thema „Irgendwas mit Liebe“ gedreht

Im Jugendfilmcamp am Arendsee läuft zurzeit ein Herbst-Workshop mit Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren. Eine Masterclass dreht Demo-Szenen für Bewerbungen.

Von Helga Räßler 28.10.2023, 06:00
Kameraprofi Seven Müller richtet den Scheinwerfer vorm Fenster aus, der Licht durchs Eichenlaub ins Zimmer fallen lässt und drinnen Sonnenschein vorgaukelt.
Kameraprofi Seven Müller richtet den Scheinwerfer vorm Fenster aus, der Licht durchs Eichenlaub ins Zimmer fallen lässt und drinnen Sonnenschein vorgaukelt. Helga

Arendsee. - Draußen fällt Nieseldauerregen vom Wolkenhimmel und es herrscht Kühle. Drinnen scheint die Sonne durchs Eichenlaub ins Fenster: Dieser Widerspruch geht auf im Jugendfilmcamp am Arendsee, wo derzeit Jugendliche ihren Film in einer Woche drehen. Es ist Herbstcampzeit.

Junge Talente zwischen 12 und 15 Jahren sind mit ihrem Dozenten, dem Kameraprofi Sven Müller am Werk, ihren zweiten Drehtag für diese Woche zu bewältigen. Thema und Arbeitstitel lauten: Irgendwas mit Liebe! „Das haben sich die Teilnehmer selbst ausgesucht, das Drehbuch verfasst, die Szene zusammengestellt und die Rollen verteilt“, erklärt Sven Müller. Seine Schützlinge lernen, wie ein Film entsteht, wie alles zusammenhängt und wie der Lauf funktioniert von der Idee bis zum fertigen Produkt.

Es gebe für die Starter-Camp-Akteure zweimal Regie: einmal fürs Schauspiel an sich und einmal für das Bild. Im Studio erfolgt eine Absprache und Einweihung durch die jungen Regisseure, dann heißt es Klappe und Film ab.

Fürs Pressefoto wird eine Szene gestellt, dann arbeiten die Camper konzentriert alleine weiter.

Masterclass gestartet

Beim zweiten Workshop in diesen Herbstferien hat Campchef Norman Schenk zusammen mit Kameramann Till Eitner eine „Masterclass“ um sich geschart. Sie fahren nach dem Frühstück zu ihrem eigenen Drehort ins ehemalige Motorradcamp, das von der Arbeiterwohlfahrt gepachtet wurde.

Dort drehen die jungen Leute mehrere kurze Szenen als Demoband für Bewerbungen. „Neben den Szenen nehmen sie auch ihre persönliche Vorstellung auf und Fotos für die Mappe“, so Schenk. Damit können sie sich dann bewerben fürs Studium, bei Agenturen oder Produktionen.

Wichtig sei ihm auch, ihnen Rüstzeug mitzugeben für ihr Auftreten. „Wir wollen ihnen keinen Druck machen, ihnen die Angst vor der Kamera nehmen, ihnen helfen, authentisch zu wirken“, sagt er. Und klingt etwas verschnupft. Das nasskühle Wetter sei schuld. Dabei seien aber die Studios, Unterkünfte und Sanitärräume beheizt.

Zukunftspläne

„Aber trotzdem müssen wir für die ganzjährige Nutzung auch während der kühlen Jahreszeit eine Lösung finden“, betont er.

Die ist eigentlich auch schon nahe - die Planung des Filmplace-Projekts ist fast komplett. Ebenso die Finanzierung. Einige wichtige Details fehlen noch. Bei Realisierung entstehen im jetzigen Camp feste Unterkünfte, Studios, Kino und Gastlichkeit. Und das alles eng mit der Natur im Einklang.

Wann das sein wird? Noch offen. Das Silvestercamp jedenfalls läuft noch unter jetzigen Bedingungen. Und findet dennoch großen Zulauf, wie die Buchungen belegen.