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Literatur in der Altmark Mühle als Inspiration: Seeungeheuer weckt Arendsee-Krimilust

Die per QR-Code abrufbare Animation des Untergangs der Arendseer Mühle weckt nicht nur Freude auf Selfies. Auch Ideen für eine literarische Geschichte entstehen.

Von Christian Ziems 07.08.2023, 12:00
Der scheinbar unergründliche Arendsee weckt die Fantasie der Menschen. Sina  Kongehl-Breddin  hat ihre Gedanken aufgeschrieben.
Der scheinbar unergründliche Arendsee weckt die Fantasie der Menschen. Sina Kongehl-Breddin hat ihre Gedanken aufgeschrieben. Foto: Christian Ziems

Arendsee - Wenige Wochen nach dem Seeeinbruch 1685, bei dem eine Mühle versank: Ein Fischer ist tot und er soll kurz vorher ein Seeungeheuer entdeckt haben.

Dies ist die Ausgangslage für einen altmärkischen Krimi. Verfasst hat ihn die Autorin Sina Kongehl-Breddin aus Stendal. In der Broschüre wird 1685 für Arendsee als Jahr des Schreckens beschrieben. Panik geht nicht nur durch den Erdfall in der Stadt um.

Denn ein grausamer Mord sorgt ebenfalls für Angst. Der fiktive Fischer Hiddo Blank habe das Ungeheuer auf dem Wasser gesichtet und lebt plötzlich nicht mehr. Ob das alles der Wahrheit entspricht und ein Zusammenhang mit dem Todesfall besteht – darum geht es auf den 40 Seiten. Diese sind digital als E-Book und in gedruckter Form im Buchhandel erhältlich. „Morastie – Das Ungeheuer vom Arendsee“ gibt es vor Ort unter anderem in der Touristinfo, auf der Queen Arendsee und auf dem kommunalen Camingplatz am Harper Weg.

Sina Kongehl-Breddin schrieb bereits mehrere Krimis, die in der Altmark angesiedelt sind.
Sina Kongehl-Breddin schrieb bereits mehrere Krimis, die in der Altmark angesiedelt sind.
Foto: Sina Kongehl-Breddin

Die Stendalerin hat auch Illustrationen entworfen und umgesetzt. „Eigentlich war ich auf der Suche nach neuen Ideen für eine Fortsetzung meines Seekrimis Zorn der Vergangenheit. Doch dann brachte mich die 3D Animation am Anleger der Queen Arendsee auf den Gedanken, wie es wohl nach dem Untergang der Mühle weitergehen könnte“, berichtete Sina Kongehl-Breddin. An dem dortigen Steg kann per QR-Code auf Smartphones eine Mühle auf dem den Bildschirm abgerufen werden. Diese ist fiktiv, der Hintergrund am Seeufer hingegen real. Die Konstruktion versinkt, wie tatsächlich am 25. November 1685 geschehen, in den Fluten. „Und da ich nun mal Krimis schreibe und den Arendsee mag, wurde aus dem anfänglichen Gedanken sogleich der Kurzkrimi“, führt die Autorin weiter aus.

Sie ist damit nicht alleine, in den vergangenen Jahrhunderten war der Arendsee immer wieder Schauplatz für Geschichten. Die berühmten Gebrüder Grimm nahmen eine mündlich überliefert Sage sogar schriftlich auf und veröffentlichten diese in einem ihrer Bücher.

So soll dort, wo Wasser ist, einst ein prächtiges Schloss gestanden haben. Dieses versank bei einem Seeeinbruch. Als Neugierige später versuchten von einem Boot den Grund des Sees mit einem Seil auszuloten, befand sich beim Rausziehen daran ein Zettel. Darauf wurde ihnen mitgeteilt, sie sollen aufhören. Ansonsten passiere mit ihrem Heimatort das Gleiche, wie mit dem versunkenen Schloss.