Auszeichnung 13. Clausewitz-Preis der Stadt Burg postum an Prof. Peter Paret verliehen
Der 13. Carl von Clausewitz-Preis der Stadt Burg wurde jetzt postum Prof. Peter Paret verliehen. Die Ehrung nahm am Mittwoch seine Tochter Aimee Paret im feierlichen Rahmen in der Clausewitz-Erinnerungsstätte entgegen.

Burg - Der 13. Carl von Clausewitz-Preis der Stadt gebührt Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Paret. Er gilt als einer der renommiertesten Clausewitz-Kenner weltweit. Seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschäftigte er sich intensiv mit dem Leben und Werk von Clausewitz. Paret unterhielt bis zu seinem Tode am 11. September 2020 intensive Kontakte zur Clausewitz-Gesellschaft Deutschlands und auch zur Burger Forschungsgemeinschaft und Erinnerungsstätte.
Grußbotschaft von Ministerpräsident Haseloff
Ursprünglich sollte Prof. Paret der Preis am 1. Juli 2020 anlässlich des 240. Geburtstages des Militärreformers verliehen werden, allerdings machte Corona die Pläne zunichte. Auch ein neuer Termin am 16. November 2020, dem Todestag von Clausewitz, musste abgesagt werden. Stellvertretend wurde am Mittwoch Aimee Paret, Tochter des Clausewitz-Experten, der städtische Preis in Burg übergeben. Sie und ihr Ehemann Dr. Wolfgang Fink waren gerührt und dankbar, welche Wertschätzung die Stadt und viele Clausewitz-Kenner Prof. Paret entgegenbringen. Aimee Paret versicherte während einer Feierstunde, dass ihr Vater die Treffen und Gespräche mit den Freunden aus Burg stets als bereichernd und herzlich empfunden habe.
Zuvor hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) per Videobotschaft die Lebensleistung des „großen Historikers“ gewürdigt. Auch der amtierende Bürgermeister Jens Vogler reflektierte die wissenschaftlichen Leistungen von Prof. Paret. „Er ist Verfasser von 14 Werken und Herausgeber von elf Werken über Kriegs-, Kultur- und Kunstgeschichte, darunter sechs Veröffentlichungen über Clausewitz, von denen viele in Übersetzungen (Deutsch, Italienisch, Spanisch, Chinesisch) erschienen sind. Vier Universitäten, darunter die Humboldt-Universität Berlin, haben Prof. Paret den Ehrendoktor - Dr. phil h.c. - verliehen. Er war Ehrenmitglied der Amerikanischen Akademie für Kunst und Wissenschaft, der London School of Economics und auch der Forschungsgemeinschaft Burg. Die Bundesrepublik Deutschland hat Professor Paret das Verdienstkreuz Erster Klasse und 2013 das Große Verdienstkreuz verliehen.“
Enke Kontakte zu Clausewitz-Freunden in Burg
Der Kustos der Clausewitz-Erinnerungsstätte, Dr. Rolf-Reiner Zube, erinnerte mehrfach an den engen Kontakt, den Prof. Paret zu den Burger Clausewitz-Freunden hielt und verwies auf die Paret'schen Standardwerke „Clausewitz und der Staat“, „Krieg, Geschichte, Theorie“ und „Clausewitz in seiner Zeit“. Deren Inhalt werde heute an vielen Akademien gelehrt.
Paret emigrierte 1937 im Alter von 13 Jahren mit seiner jüdischstämmigen Mutter, Schwester und dem Stiefvater auf Grund der Verfolgung durch das Nazi-Regime über Umwege in die USA und fand dort seine neue Heimat. Seinem Geburtsland Deutschland blieb er aber nach dem Ende der Hitler-Diktatur treu. Nicht zuletzt wegen Clausewitz, der in Burg geboren und beigesetzt wurde. Seine umfangreichen Analysen, Schriften und Interpretationen werden auch über den Tod hinaus fortbestehen, betonte Zube.
