Schifffahrt Wird letzter Kanal-Abschnitt gefördert?
Die Sanierung des Niegripper Altkanals geht dem Ende entgegen. Gibt es noch Förderung für den letzten Teil bis zur Elbe?
Niegripp l Die Greifer des mächtigen Schwimmbaggers haben auch unweit des „Kanalstübchens“ ganze Arbeit geleistet und den seit Jahrzehnten angestauten Faulschlamm zu Tage gefördert. Allein von der ehemaligen Dammschüttung bis zum Wochenendhausgebiet am Kurzen Busch waren es auf einer Länge von knapp zwei Kilometern ganze 37 000 Kubikmeter. Hinzu kommt die Sanierung der Uferböschung auf 2500 Meter. Brüche, Abrutschungen und Ausspülungen waren allerorten anzutreffen. Das Bild hat sich mittlerweile gewandelt. Nicht nur, dass sich die Wasserqualität zusehends verbessert hat, der Eisvogel munter seine Schleifen dreht, auch für die Fischwelt wurde neuer Lebensraum erschlossen oder zurückgegeben.
In wenigen Wochen werden die Arbeiten an der Niegripper Landstraße enden. Mit dem Ergebnis sind alle Beteiligten schon jetzt hoch zufrieden. „Es hat sich gelohnt“, resümierte Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) auf der jüngsten Stadtratssitzung.
Er dankte für die hundertprozentige Förderung des Projektes – und hofft auf einen krönenden Abschluss des Projektes mit einem vierten Bauabschnitt. Und zwar 650 Meter weiter in Richtung Alte Schleuse beziehungsweise Elbe. Auch Planer Konrad Spiegler, Oliver Uhlmann vom Ehle/Ihle-Unterhaltungsverband und Stadtrat Ulf Möbius als Mitglied der projektbegleitenden Arbeitsgruppe Wasserrahmenrichtlinie hoffen auf grünes Licht und sehen die klaren ökologischen Vorteile. So müssten laut Planungen von der Landstraße 52 bis zur Alten Schleuse rund 30 000 Kubikmeter Faulschlamm entfernt werden, wobei sich der größte Teil im binnenseitigen Vorhafen der Alten Schleuse Niegripp befindet. „Holzungen sind in diesem Bereich nicht mehr vorgesehen“, betont Spiegler. Auch keine Böschungsfußsicherungen in Form von Steinschüttungen. Um den Wasseraustausch zwischen Elbe und Kanal zu gewährleisten, ist an der Alten Schleuse der Einbau einer Rohrverbindung vorgesehen – einschließlich einer entsprechenden Regulierungseinrichtung je nach Pegelstand der Elbe. Die Vorteile liegen für die Experten klar auf der Hand: „Dann würde es eine ökologische Durchgängigkeit von der Elbe bis zum Elbe-Havel-Kanal geben“, erklärt Möbius. Mit anderen Worten: Ein Wasseraustausch, der auch beeinflusst werden kann. Alle vier Bauabschnitte würden mit dem nährstoffarmen und sauerstoffreichen Elbewasser versorgt. Dies wiederum würde ein Austausch vieler Jungfischgemeinschaften nach sich ziehen, versichert Spiegler.
Auch deshalb überwiegt der Optimismus auf eine Förderung. „Ein wichtiger Beitrag für den Umweltschutz“, sagt Uhlmann, denn der Verband ist der Träger des Vorhabens.