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Aktion in Gommern Auszubildende? Dringend gesucht!

Bankkaufmann, Dachdecker oder Anlagenmechaniker: Unternehmen aus Gommern stellten ihr Profil und Berufe vor.

Von Manuela Langner 09.10.2015, 11:00

Gommern l Gute Kenntnisse in Mathematik, Chemie und Physik sowie die gesundheitliche Eignung sind Voraussetzungen, um Schornsteinfeger zu werden. „Wir suchen dringend Auszubildende“, sagt Schornsteinfegermeister Matthias Ilgner, der in Gommern und Umgebung tätig ist, und wirbt mit einem abwechslungsreichen Beruf. Man sitze nicht den ganzen Tag am Computer, sondern habe viel mit Menschen zu tun. Das Reinigen etc. der Schornsteine mache heute noch etwa 30 Prozent der Tätigkeit aus, der Rest sei Messen, Dokumentieren, Beraten und Organisieren.

„Die Perspektiven sind gut“, fügt sein Kollege Eike Blaschke, Schornsteinfegermeister für den Bereich Loburg, hinzu. Die Zehntklässler der Europaschule Gymnasium Gommern (EGG) reagieren jedoch zurückhaltend, obwohl ihnen Matthias Ilgner erklärt, dass sie nach der Ausbildung studieren, oder ihren Meister ablegen und selbst einen Kehrbezirk übernehmen können. Immer mehr Frauen entschieden sich für den Beruf. Praktika seien möglich.

„Wir brauchen junge, motivierte Leute“, wirbt die Firma Heiztechnik Pfeiffer GmbH aus Gommern in der nächsten Viertelstunde um Auszubildende.

Der Berufsinformationstag, der vom Stadtförderverein Wir für Gommern organisiert wird, funktioniert wie Speed-Dating: Die Unternehmen haben jeweils 15 Minuten Zeit, sich einer Schülergruppe vorzustellen und die Fragen der Jugendlichen zu beantworten. Zwei Firmen teilen sich einen Unterrichtsraum. Die Schornsteinfeger und die Heiztechnik GmbH können gut aufeinander aufbauen. Bei anderen Firmen ist es ähnlich. So werfen sich auch die Vertreterinnen von Hanomag Härtol Lohnhärterei Gommern und Streicher Anlagenbau GmbH die Bälle zu. Die Gymnasiasten, die vor ihnen sitzen, haben noch wenig Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft. Ihre Antworten reichen von „mal gucken“ bis „keine Ahnung“.

Azubi Fabian, der Anfang des Jahres seine Ausbildung bei Heiztechnik Pfeiffer abschließt, zeigt den Zehntklässlern, wie Werkzeuge funktionieren. Sowohl Anlagenmechaniker als auch Bürokauffrau sind Ausbildungsberufe, die das Gommeraner Unternehmen anbietet. Praktika und Ferienjobs sind ebenfalls möglich. Gute Leistungen in Physik, Mathematik und Elektronik sollten die Bewerber mitbringen. Vor allem aber: „das Interesse, was zu lernen“. Außerdem: „Handwerk ist ein krisenfester Job.“

Oberleutnant Annika Brückner vom Karrierecenter der Bundeswehr unterscheidet bei ihrer Vorstellung der Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr ganz deutlich zwischen den zivilen und militärischen Angeboten.

Etwa 40 zivile Ausbildungsberufe stehen zur Auswahl. Die Sekundarschüler, die vor ihr sitzen, wollen etwas mit Polizei, Feuerwehr oder Medizin machen.

„Für alle diese Interessengebiete hätten wir auch was.“ Drei Ausbildungen werden sogar in Burg angeboten.

Wer in den militärischen Bereich der Bundeswehr eintritt, muss wissen: „Jeder Soldat wird an der Waffe ausgebildet“. Man arbeite in seinem Beruf - als Kfz-Mechatroniker beispielsweise in der Instandhaltung - müsse aber damit rechnen, zu Übungen oder zu Auslandseinsätzen eingeteilt zu werden, setzt Oberleutnant Annika Brückner hinzu.

Mit guten Übernahmechancen nach Abschluss der Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege wirbt Medizinpädagogin Verena Jahn von den Helios Kliniken. Ausgebildet wird unter anderem in Burg und Zerbst, aber auch in Vogelsang. In Mathematik, Deutsch und Biologie sollten die Schüler eine Zwei, mindestens eine Drei mitbringen. Nach der Ausbildung könne man sich beispielsweise für die Intensivpflege, die psychiatrische Pflege etc. weiterbilden oder studieren, wie sie es selbst gemacht habe.