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Wohnungsbau Bald Wohnungen in alter Tischfabrik

Im Frühjahr soll in Burg mit der Sanierung einer alten Tischfabrik begonnen werden. Wohnungen sollen entstehen.

Von Steffen Reichel 20.12.2016, 06:00

Burg l Die städtische Initiative „Altes Haus sucht Zukunft“ trägt Früchte. Nachdem bereits zwei kleinere Objekte einen neuen Besitzer haben, konnte jetzt für die ehemalige Tischfabrik ein Investor gefunden werden, der auf dem Grundstück an der Brüderstraße/Klosterstraße viel vor hat. Reno Eichler, Thomas Gobel und Hans Duschl haben ihrer Firma den Namen „Wegweisend“ gegeben und ihr Projekt ist für Burg in der Tat wegweisend: Sie wollen ein leerstehendes, ehemaliges Fabrikgebäude für Wohnzwecke umbauen. Dabei sollen Eigentumswohnungen entstehen, wie es sie in Burg bisher noch nicht gibt.

Es handelt sich um die ehemalige Tischfabrik in der Brüderstraße, Ecke Klosterstraße. Durch Zufall waren die Projektentwickler aus Ziesar im Mai auf das zum Verkauf stehende Gebäude aufmerksam geworden, im November wurde nach einer Marktanalyse dann der Verkauf perfekt gemacht. Die sehr gute Infrastruktur am Standort mit nahen Einkaufsmöglichkeiten, medizinischer Versorgung und Schulen sowie die ausgezeichnete Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr habe letztlich den Ausschlag gegeben.

„Wir waren in Burg wegen einer anderen Sache unterwegs und sind auf die ,Altes Haus sucht Zukunft‘-Banner im Stadtgebiet aufmerksam geworden. Dann haben wir uns auf der Internetseite der Stadt informiert und waren bald vom Potenzial der ehemaligen Tischfabrik überzeugt“, berichtet Thomas Gobel, Handwerksmeister, der mit Reno Eichler einen Bauunternehmer als Geschäftspartner hat. Hans Duschl kümmert sich derweil um die Finanzierung und setzt dabei vor allem auf Kapitalanleger.

Mit der Tischfabrik soll ein für Burg charakteristischer Industriebau aus dem 19. Jahrhundert zu neuem Leben erweckt werden. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde 1880 errichtet. Die „Vereinigten Tischfabriken A.G. Wolf, Inhaber Fritz Otte“ produzierten zu DDR-Zeiten als VEB Tischfabrik Burg im VEB Möbelkombinat Berlin. Nach der Wende 1989/1990 wurde die Produktion eingestellt. Das Fabrikgebäude an der Klosterstraße und das repräsentative Vorderhaus an der Brüderstraße stehen seitdem leer.

Doch schon 2018 könnte wieder Leben in die historischen Mauern einziehen. Die geplanten 27 Wohnungen (40 bis 140 Quadratmeter) im Fabrikgebäude sollen mit „großen Fensterflächen und ausladend hohen Decken“ aufwarten. Es wird Penthaus-Wohnungen (über zwei Etagen) und Dachterrassen geben. Durch entsprechende Grundrisse und zwei Fahrstühle soll der größte Teil der Wohnungen alters- und behindertengerecht sein. Reno Eichler schwärmt: „Für die Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen in der Tischfabrik sind Fußbodenheizung und Markendetails - vom Fenstergriff bis zum Lichtschalter - geplant. Auch die Ausstattung im Badezimmer wird ausschließlich von renommierten Herstellern kommen und keine Wünsche offen lassen.“

Im Innenhof sind 25 Parkplätze geplant. Im Projekt nicht vergessen ist die Sanierung des Vorderhauses, in dem fünf bis sechs Wohnungen entstehen sollen.

Wenn alles so glatt wie bisher läuft, soll bereits im Mai Baustart sein. Reno Eichler, Thomas Gobel und Hans Duschl loben die bisherige Zusammenarbeit mit dem Bauordnungsamt des Landkreises und der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie den guten Kontakt zur Burger Stadtverwaltung und die bisher wohlwollende Begleitung des Projektes auch durch den Bauausschuss des Stadtrates. Dessen Vorsitzender Clemens Engel (CDU) sprach im Falle der Tischfabrik von einem „schlüssigen Konzept“. Er sei bei diesem Projekt „optimistisch“, so Engel am Rande der jüngsten Ausschusssitzung.