Blockheizkraftwerk Blick auf vier neue Motoren
Die Stadtwerke Burg investierten vier Millionen Euro in die Modernisierung des Blockheizkraftwerkes Burg-Süd. Vier neue Motoren kamen hinzu.
Burg l André Fräsdorf, Leiter der Sparte Wärmeversorgung bei den Burger Stadtwerken, hat in der Leitzentrale des Heizkraftwerkes in Burg-Süd mit mehreren Monitoren alles im Blick. Hier laufen alle technischen Daten zusammen. Die neuen Motoren, die im vergangenen Jahr nach und nach installiert wurden, laufen inzwischen reibungslos – und sorgen für warmes Wasser und warme Stuben. Und das mit vier neuen Otto-Motoren, die auf der Basis von Erdgas mit Hilfe der so genannten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gleichzeitig thermische und elektrische Energie erzeugen. „Der Strom geht ins Stadtwerkenetz, die anfallende Abwärme nutzen wir für unsere Fernwärmeversorgung“, erklärt der Fachmann. Mindestens 60 Prozent der Fernwärme stellt der KWK-Prozess zur Verfügung, den Rest die Kesselanlage, die 2019 ebenfalls erneuert wurde.
Damit nicht genug: In den kommenden Monaten sind zusätzlich 660 000 Euro geplant, um das Fernwärmeleitungsnetz zu modernisieren, Hausanschlüsse zu installieren und Fernwärmestationen auszubauen. Damit könne die Versorgungssicherheit weiter verbessert werden, versichern die beiden SWB-Geschäftsführer Annette Meyer und Swen Löppen.
Und so gelangt die Fernwärme, mit der Burg seit 1972 verbunden ist, in die rund 2700 Wohnungen und 40 öffentlichen Einrichtungen: Rund 18 Kilometer misst das aus Vor- und Rücklauf bestehende Burger Fernwärmenetz. Über diese Trasse wird das bis auf maximal 110 Grad Celsius erwärmte Wasser aus dem Heizkraftwerk zu den jeweiligen Gebäuden transportiert. Eine Fernwärme-Hausanschlussstation regelt die benötigte Temperatur für Heizung und Warmwasserbereitung im Haushalt des Kunden. Von Vorteil sei, dass auch bei zahlreichen Neuinvestitionen in der Stadt zunehmend auf Fernwärme gesetzt werde. „Dazu zählt beispielsweise das künftige Rolandquartier“, sagt Fräsdorf. Auch im Zuge des Ausbaus der Oberstraße seien die Voraussetzungen gegeben, „denn wir haben dort eine Fernwärmeleitung liegen. Sie verläuft vom Berufsschulzentrum bis zum Gymnasium.“
Überhaupt sei die Nutzung der Fernwärme ein wesentlicher Beitrag für die Energiewende. Fräsdorf: „Denn durch die Produktion mit Hilfe der Kraft-Wärme-Kopplung, bei der Strom und Wärme gleichzeitig entstehen, wird das als Brennstoff eingesetzte Erdgas optimal genutzt.“ Unterm Strich sei die Fernwärme ökologisch hoch effizient. „Sie hilft uns so, ganz lokal Kohlendioxid-Emissionen zu reduzieren – nämlich in der Burger Innenstadt.“ Die Emissionen, die beim Verbrennen von Erdgas im Heizkraftwerk Burg-Süd entstehen, würden nicht nur streng kontrolliert, sondern dank der hochmodernen Anlage auch auf ein Mindestmaß beschränkt. „Würden die Haushalte jeweils über Einzelheizungen verfügen, wäre die Luftqualität eine ganz andere“, sagt Fräsdorf. Zur steigenden Nachfrage nach Fernwärme trage zudem der günstige Primärenergiefaktor in der Stadt Burg bei. Er liegt aktuell bei 0,46. Dieser Wert bestimmt quasi die energetische Güte der Energiebereitstellung aus Fernwärme. Davon könnten auch Bauherren profitieren.