Protest in Möckern Broilerfest startet mit kritischen Fragen zu Wiesenhof
Das traditionelle Broilerfest in Möckern, dass durch halbe Broiler von Wiesenhof gespondert wird, startete mit Gegenwind. Die Aktion Agrar machte mobil und empfing die Gäste schon vor dem Fest.
Möckern - Mit einer Aktion am gestrigen Tag der Deutschen Einheit haben Mitglieder des Vereines „Aktion Agrar“ gegen die Verwendung von aus Brasilien importierten Soja im Hühnerfutter von Wiesenhof-Broilern demonstriert. Dazu befüllten die Aktivisten ein Kanu mit (regional angebauten) Soja-Bohnen. Eine Aktivistin im Hühnerkostüm verteilte Faltblätter, die über Struktur und Arbeitsweise der PHW/Wiesenhof-Gruppe informierten und Sojaimporte kritisierten.
Man wolle mit den Besuchern des Möckeraner „Broilerfestes“ ins Gespräch kommen und über die mit dem Soja-Import verbundenen Probleme informieren, erklärte ein Vereinssprecher.
Für die Stadt Möckern ist PHW (Wiesenhof) ein wichtiger Arbeitgeber, für die Gäste des Broilerfestes lohnt die Aussicht auf ein halbes Hähnchen den Weg in die Mehrzweckhalle. „Wiesenhof produziert in Möckern Hühnerfleisch mit schlechtem Beigeschmack. Wir wollen wissen, was die Menschen vor Ort darüber denken und wie sie sich unsere Ernährung der Zukunft vorstellen“, sagte ein Aktivist.
„Was isst Möckern 2030?“ stand auf einem Flipchart neben dem kleinen „Sojafrachter“. Das Team des Magdeburger Umwelt- und Agrarwende-Vereins versuchte, möglichst viele Gespräche zu führen und stieß auf offene Ohren.
In Möckern wird seit 23 Jahren am Tag der Deutschen Einheit das „Broilerfest“ gefeiert, bei dem die in Möckern bei Wiesenhof hergestellten halben Hähnchen nicht fehlen dürfen.