Gedenktafel für Brigitte Reimann als 51. des landesweiten Projekts enthüllt Burg gehört zu den "Frauenorten"
Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für die in Burg geborene Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933 bis 1973) wurde die Kreisstadt am Sonnabend offiziell Teil des Projekts "FrauenOrte - Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt".
Burg l Die Projektidee entstand auf Anregung der Sachsen-Anhalt-Frauen-Initiativ-Runde (SAFIR), an der Vereinsfrauen, Gleichstellungsbeauftragte, Einzelpersonen, Politikerinnen und Gewerkschafterinnen beteiligt waren, in Vorbereitung der EXPO 2000 in der Partnerregion Sachsen-Anhalt. Da wiederholt festgestellt wurde, dass weibliches Engagement in der Geschichtsschreibung und im öffentlichen Bewusstsein kaum seinen Niederschlag findet, gab es die Idee, Frauengeschichte zum Gegenstand eines eigenständigen Projektes zu machen. Somit entstand das Projekt "FrauenOrte - Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt". Das Projekt richtet sich gleichermaßen an Frauen und Männer, veranschaulicht regionale Frauengeschichte als Bestandteil der Landesgeschichte und war bundesweit das erste seiner Art.
Unter der Trägerschaft des Courage-Vereins Halle und besonders dank der Arbeit von Elke Stolze, die dieses Projekt mit ins Leben gerufen hatte, konnte die mittlerweile 51. Gedenktafel nun in Burg für Brigitte Reimann enthüllt werden.
"Hier an der Straße der Romanik gibt es noch viel zu entdecken, was mit Frauengeschichte zu tun hat. Beispielsweise die Herrscherinnen im Mittelalter - die Frauen der Ottonen und natürlich auch Brigitte Reimann", so Elke Stolze während der Einweihung.
Dominik Patté, Sprecher des Burger Kulturstammtischs, berichtete gleich über mehrere Frauen, die sich um die Stadt Burg verdient gemacht haben. Zum Beispiel Albertine Flickschu, Marie Huhn, Clara Schwab und die Pädagogin Ruth Kirsch seien es wert, geehrt zu werden.
Das Brigitte-Reimann-Jahr 2013 habe viele kleine Zeichen gesetzt, Anfänge die ihre Fortsetzung in anderen Projekten finden sollten, sagte Dominik Patté.
Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) sprach von der wünschenswerten Nachhaltigkeit dieses und auch anderer Kulturprojekte, an die immer wieder erinnert werden sollte, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.
Ehrengast der Enthüllung der Gedenktafel, musikalisch begleitet von Sänger und Gitarrist Martin Rühmann, war am Sonnabend Joseph Weiß. Er hatte vor einem Jahr die Stadt der Türme besucht und fand auch den Weg in die Reimann-Bibliothek. Dort berichtete ihm die Bibliotheksleiterin Stephanie Obieglo von dem Projekt einer Gedenktafel für Brigitte Reimann. Ohne zu zögern erklärte sich Joseph Weiß, der als Diplomat im Auswärtigen Amt in Berlin tätig ist, bereit, als Sponsor diese Tafel zu finanzieren. "Ich freue mich an der Enthüllung der Gedenktafel teilzunehmen und bin begeistert von dem Engagement für die Schriftstellerin Brigitte Reimann", erklärte Joseph Weiß. Monika Ferchland übernahm eine weitere Spende und enthüllte gemeinsam mit Joseph Weiß die Gedenktafel.
Zum Abschluss überreichte Dominik Patté zwei Bände der neu erschienenen Brigitte-Reimann-Bibliografie von Kristina Stella an Stephanie Obieglo für die Burger Bibliothek.
Die neue Gedenktafel befindet sich am Breiten Weg, Ecke Brigitte-Reimann-Promenade. Die Promenade war 2013 eingeweiht worden und führt idyllisch entlang der Ihle bis zur Schulstraße.