Lange Schlangen Burg ist sauer auf die Post
Diese Woche war die Postfiliale am Markt nur 20 anstatt der üblichen 38 Stunden geöffnet. Bürger sind verägert.
Burg l Um 12.50 Uhr warten am Donnerstag bereits ein Dutzend Menschen im Foyer der Postfiliale am Markt in Burg. Die Stimmung ist schlecht, denn aufgrund der verkürzten Öffnungszeiten konnten viele Burger ihre Postgeschäfte in den vergangenen Tagen nicht erledigen. Einer der Unglücklichen ist Heiko Stahl. „Zum Glück ist im Päckchen nichts wichtiges“, sagt er. „Aber ich habe drei Kinder zuhause, die warten.“ Heiko Stahl kam bereits am Mittwoch, um nach seinen Päckchen zu fragen und stand vor verschlossener Tür. Den ganzen Tag hatte die Post zu. Dabei hat der Paketbote den Aufkleber für seinen Abholschein am Dienstag frisch ausgedruckt. Allerdings mit den regulären Öffnungszeiten der Postfiliale.
Als um 13 Uhr die Türen der Postfiliale am Markt in Burg endlich aufgehen, warten bereits 20 Menschen. Um 13.30 sind es bereits 30. Zwei Angestellte bedienen die Kunden. Kathrin Althaus steht ganz hinten in der Schlange. Die geänderten Öffnungszeiten hätten besser kommuniziert werden können, findet auch sie.
Diese Woche hatte die Burger Post Montag, Dienstag und Freitag nur von 9 bis 14 Uhr und Donnerstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Mittwoch und Sonnabend blieben die Türen geschlossen. „Das ist eine ganz große Sauerei,“ sagt Postbank-Kundin Dorothea Braune. „Man verlässt sich auf die Post. Auf Dauer ist das kein haltbarer Zustand.“
Die Postbank betreibt die Filiale in Burg. Der Grund für die Schließungen sei ein unerwartet hoher Krankenstand, sagte Sprecher Ralf Palm auf Volksstimme-Anfrage. „Wir bedauern die Serviceeinschränkungen außerordentlich“, so der Sprecher. Es sei versucht worden, Ersatz aus anderen Filialen zu akquirieren. Ob die Post nächste Woche wieder regulär offen hat, konnte die Postbank nicht sagen.
Kunden, die Pakete oder Briefe wegschicken wollten, konnten vergangene Woche auf die zweite Postfiliale im Edeka-Markt in der Wilhelm-Külz-Straße ausweichen. Allerdings nicht am Dienstag-Nachmittag. Da machte auch der Supermarkt um 16.30 Uhr zu. „Inventur“, schrieb ein genervter Kunde auf den Aushang der Hauptpost, der auf die zweite Post im Supermarkt hinweist. „Am Dienstag waren die Kunden sehr verärgert und aufgebracht. Manche waren wegen des Aushangs zu uns gekommen. Aber wir hatten auch zu“, sagte Sandra Rypa, die in der Edeka-Post arbeitet. Auch dort bildeten sich diese Woche zum Teil lange Schlangen.
Sonja Johann wartet seit Montag auf ihren Muttertagsstrauß und stand um 13 Uhr ebenfalls in der langen Schlange. „Der ist bestimmt hin“, sagt Johann. „In einer Kreisstadt kann so was doch nicht wahr sein.“ Petra Hauffe fand die Öffnungszeiten kundenunfreundlich. „Das ist nicht in Ordnung“, sagte sie
Die Burger Stadträtin Barbara Bester wartete am Donnerstag auf einen Brief mit Dienstunterlagen. „Es ist traurig, wir haben so viele Arbeitslose und hier ist wegen Personalausfall geschlossen“, sagte Bester. „Das ist mir unbegreiflich.“
Eine Beschwerde, die bei der Volksstimme einging, betraf das Fehlen eines Einzahlungsautomaten im Foyer. Ist die Post zu, kann niemand Geld einzahlen. Auch den Überweisungsdienst Western Union gibt es nur am Schalter der Hauptpost. Einzahlungsgeräte seien nur für Großstädte vorgesehen, hieß es dazu von der Postbank.