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Corona-Krise Parchener Türenspezialist in der Insolvenz

Die Firma STS Sondertüren & Sicherheitstechnik befindet sich in der Insolvenz. Ziel des Verwalters ist der Fortbestand.

Von Mike Fleske 04.06.2020, 14:45

Parchen l Es sind keine guten Nachrichten für das Parchener Traditionsunternehmen STS. Ausgerechnet vor dem 30-jährigen Bestehen befindet sich die Firma in der Insolvenz. 20 Mitarbeiter sind betroffen.

Die Verwaltung hat die Kanzlei des Magdeburger Rechtsanwalts Lucas F. Flöther übernommen. Von dort heißt es: „Der Betrieb läuft derzeit weiter, und es wird versucht, einen Fortbestand des Unternehmens zu veranlassen.“ Der Insolvenzverwalter ist demnach auf der Suche nach einem Investor. Viel solle zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bekannt gemacht werden, allerdings gäbe es positive Signale. Was zur Insolvenz geführt hat, wurde seitens der Verwalter nicht näher ausgeführt.

Die Firma STS wurde 1990 von Jürgen Negraszus als Familienunternehmen in Parchen gegründet. Schnell machte man sich deutschland- und weltweit einen Namen in der Spezialfertigung von Objekt- und Sondertüren.

So bekamen die Hamburger Aquarius-Apotheke oder das Bürgerstift Potsdam eigens angepasste Schiebetüren aus Parchen.

Sämtliche Schiebetüren im Kreiskrankenhaus Burg oder den Eingangsbereich im Fachkrankenhaus Jerichow haben die Türexperten ebenfalls passgenau gefertigt. Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten waren die Parchener tätig. STS gestaltete Bereiche eines Geschäfts- und Autohauses auf der arabischen Halbinsel.

Wie sich das Schicksal des Parchener Unternehmens nun darstellt, ist noch nicht absehbar. Bis zum 10. Juni werden Insolvenzforderungen gesammelt. Am 1. Juli wird vor dem Insolvenzgericht in Stendal eine Gläubigerversammlung mit Prüfung der eingegangen Forderungen stattfinden. Im Zuge dieses Termins wird über den Fortgang des weiteren Verfahrens entschieden.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Insolvenzen einen Neuanfang für Unternehmen bedeuten können.

So hat etwa der 1990 gegründete Grünbedarf in der Brettiner Chaussee nach seiner Insolvenz 2018 neue Eigentümer gefunden und wird seit 2019 mit etwas veränderter Ausrichtung als Genthiner Gartencenter weitergeführt.

Als im vergangenen Jahr die Firma CCS, die im Chemiepark Genthin Shampoo- und Reinigungsmittelflaschen abfüllte, in die Insolvenz ging, fand sich mit der Thurn Group aus dem nordrhein-westfälischen Neunkirchen-Seelscheid ein Investor, der den Betrieb als Thurn Contract Service weiterführt und damit auch die Tradition der Waschmittelherstellung in Genthin, die vor fast 100 Jahren mit der Ansiedlung der Firma Henkel begann.