Auf dem Reiterhof bei Blumenthal haben auch Ferienkinder ihren Spaß Die kleine Natalie auf dem großen Lombert
Reiten, die Pferde streicheln oder einfach nur bei den Tieren sein - das ist auch kurz vor Blumenthal möglich. Auf dem dortigen Reiterhof unweit des Elbdeiches tummeln sich in diesen Ferientagen viele Jungen und Mädchen.
Blumenthal l Nadine Staschok und ihr Mann haben den Umzug Anfang des Jahres von Schermen zu ihrem recht einsamen Gehöft direkt an der Blumenthaler Landstraße nicht bereut. "Genau das, was wir immer wollten", sagt die junge Frau. Sie haben nur einen Nachbarn. Und der - Helmuth Hoedt - ist auch noch ein paar Meter entfernt und von Natur einer, der mit Tieren aufgewachsen ist und das Landleben mag. Ansonsten sind Staschoks ganz allein auf weiter Flur - umgeben von Pappeln sowie Weizen- und Roggenfeldern. "Das ist einfach ideal für uns", sagt die 38-Jährige. Vor allem, weil auf diese Weise ein Kindheitstraum in Erfüllung ging: einen eigenen Hof mit Pferden.
Da Nadine und Rainer Staschok die Arbeit nicht scheuen und gern immer noch eine Schippe drauflegen, wurde das Areal schon in wenigen Monaten auf Vordermann gebracht. Große Boxen für die Pferde beispielsweise und eine Reithalle, die täglich genutzt wird. Hier wird das Einmaleins des Reitsports von der Pike auf gelernt.
Natalie Dorn etwa kommt mit dem 17-jährigen Wallach Lombert gut zurecht. Die Neunjährige hat seit zwei Jahren das Hobby für sich entdeckt "und ist damit gewachsen", sagt Nadine Staschok. "Anfangs hatte sie etwas Angst, das ist längst vorbei. Sie hat mittlerweile ein besonderes Gefühl für das Pferd bekommen." Als wenn Lombert und Natalie schon eine richtige Einheit bilden, reitet die Schülerin im Parcours. Doch eine wachsame Reitlehrerin achtet auf alle Details und gibt Ratschläge: "Rücken gerade", ruft die ausgebildete Pferdewirtin Natalie zu, die sich sofort ein wenig streckt und zurücklächelt.
Acht Pferde und ein Gastpferd haben mittlerweile Platz auf dem Blumenthaler Hof gefunden. Sie alle sind eine Attraktion für Ferienkinder. Nicht nur, um zu reiten, sondern auch, um sie zu streicheln und so die ersten tierischen Kontakte zu knüpfen. "Der eine oder andere hat noch Berührungsängste. Aber das gibt sich schnell, weil unsere Pferde allesamt friedlich sind", sagt Nadine Staschok und geht zu den Kindern, die beim Naturschutzbund (NABU) in diesen Tagen ihre Ferien verbringen und einen Ausflug zum Reiterhof unternehmen. Schnell stehen sie an den Boxen und haben das Heu in der Hand. Wenig später sitzen alle schon mit glücklichen Gesichtern auf den Pferderücken.
Rainer Staschok ist derweil froh, dass sich die Familie gut auf dem Gelände eingelebt hat und Ehefrau Nadine den Alltag managt. Immerhin ist sie nicht nur Mutter und "Hausherrin", sondern hat auch noch im Büro der eigenen Gleisbaufirma jede Menge Schreibarbeit. Auch dann, wenn der Mann tagelang auf den Baustellen unterwegs ist und der Betrieb zu Hause weitergehen muss. "Wir haben bis jetzt alles gemeinsam gut durchgezogen", sagt Nadine voller Optimismus - und vor der Tür parken schon die nächsten Reitschüler.