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Gemischte Gefühle am Eingang zum Lokal Die strengen Corona-Auflagen sorgen für einen holprigen Start der Gastronomie in ganz Möckern

Die strengen Regelungen, unter denen in der Einheitsgemeinde Möckern Gastronomen wieder öffnen können, stießen in den vergangenen Tagen auf unterschiedliche Reaktionen bei den Gästen.

Von Stephen Zechendorf Aktualisiert: 28.05.2021, 15:24
Gäste machen vor dem Besuch einer Gaststätte in Loburg einen Corona-Schnelltest.
Gäste machen vor dem Besuch einer Gaststätte in Loburg einen Corona-Schnelltest. Fotos (2): Stephen Zechendorf

Möckern/Loburg/Grabow - „Wetter gut – Gastronomie offen“ hieß es zum Pfingstwochenende. Doch spätestens am Eingang zu den Freisitzen und Gaststuben gab es zum Teil lange Gesichter. Denn die Auflagen für den Besuch einer gastronomischen Einrichtung sind noch streng und hoch. Als die „drei goldenen G’s“ bezeichnet mancher Gastwirt die Voraussetzungen für den Gaststättenbesuch: Geimpft, genesen oder getestet muss man sein, wenn man ein Stück früherer Freiheit wieder genießen möchte.

Doch nur wenige sind bislang komplett durchgeimpft oder haben einen Genesungsnachweis in der Tasche. Und auch das mit dem „Negativ-Test“ erwies sich als kompliziert. Gerade am sonnigen Pfingstmontag gab es kaum Möglichkeiten, einen weniger als 24 Stunden alten Schnelltest aus dem Testzentrum vorzulegen.

Hygieneregeln bleiben weiterhin Pflicht

Auch am Zugang zum Biergarten des Barby-Rittergutes in Loburg gab es deswegen teils Unverständnis von abgewiesenen Besuchern. Abgewiesen wurden von der eigens dazu abgestellten Servicekraft auch Gäste, die zwar einen Impfpass mit zwei Einträgen vorweisen konnten, deren zweite Impfung aber noch keine 14 Tage zurücklag.

Andere hatten vorgesorgt und brachten einen Selbsttest mit. Vor den Augen der Café-Mitarbeiterin erbrachten sie den negativen Nachweis und durften es sich im Biergarten gut gehen lassen.

„Karl’s“-Pressesprecherin Nadja Schriever nennt die auf dem Areal des Barby-Rittergutes geltenden Regeln: „Mund-und Nasenschutz ist auf dem gesamten Gelände zu tragen. Am Tisch kann die Maske abgelegt werden. Abstand halten und Hände desinfizieren ist nach wie vor Pflicht. Der Gast wird außerdem vor Ort registriert.“

Öffnung ist das erste Mal nach schwerer Zeit

Die Reaktionen der Gäste vor Ort seien sehr unterschiedlich, so Nadja Schriever: „Einige haben wenig Verständnis für die aktuellen Regelungen und meiden die gastronomischen Angebote. Einige andere freuen sich, dass wir wieder geöffnet haben.“ Für alle, die nicht rein dürfen oder möchten, bietet das Barbycafé Kuchen und Torten sowie Kaffee auch zum Mitnehmen.

Ortswechsel: In Möckern haben sich die Betreiber des griechischen Restaurants „Attika“ während des Lockdowns mit dem „Außer-Haus-Verkauf“ über Wasser halten können. Der Lockdown fiel quasi mit der Neueröffnung des Restaurants an der Grätzer Straße zusammen. Vor wenigen Tagen wurden endlich die Stühle und Tische vor die Tür gestellt. Seit gestern öffnete dann auch der Innenbereich – „das erste Mal nach der schweren Zeit“, schreiben die Betreiber auf Social-Media-Kanälen. Man bittet um vorherige Anmeldung, damit die Einhaltung der Mindestabstände gewährleistet werden können.

Reaktion der Gäste ist noch verhalten

Auch im „Schwarzen Adler“ in Möckern möchte man bald wieder Gäste kulinarisch bewirten. Während der Beherbergungsbetrieb im Hotel aufrechterhalten werden konnte, war die Restaurant-Küche lange kalt geblieben. Das soll sich ab Sonntag in einer Woche wieder ändern, sagt Inhaber Tino Krüger. Die Zeit des Lockdowns war für Umbauarbeiten im Küchenbereich genutzt worden, nun soll wieder gebrutzelt und gebraten werden. „Es bleibt nur zu hoffen, dass die Gäste jetzt auch kommen“, so Tino Krüger. Neben Gaststube und Saal stehen auch etwa 20 Plätze im Außenbereich zur Verfügung.

Auch in Grabow ist die dortige Gaststätte „Zum Weißen Ross“ wieder geöffnet. „Die Reaktion der Leute ist noch verhalten“, sagt Inhaber Steffen Reinholz. Manch ein Gast dreht wieder um, wenn er von den „drei goldenen G“s“ hört: „Bei telefonischen Reservierungen sage ich schon immer gleich, dass ein Nachweis erbracht werden muss. Nicht jeder findet das gut.“ Wie schon während des Lockdowns wird ein Außer-Haus-Angebot vorgehalten.

In einer Hinsicht sind sich die Gastwirte der Einheitsgemeinde einig: Der mit der Öffnung verbundene Aufwand muss sich jetzt auch lohnen: „Es wäre schade, wenn wir uns jetzt unter hohen Auflagen vorbereiten und Ware kaufen, und dann keiner kommt“, so der Tenor.