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Anica Schütz ist Harmonielehrerin Ein Unfall veränderte für die Familientherapeutin aus Gerwisch alles

Der Entscheidung, Familientherapeutin zu werden, ging bei Anica Schütz ein dramatisches Ereignis voraus. Mehr darüber erzählt sie im Volksstimme-Podcast.

Von Thomas Pusch 18.03.2025, 06:35
Anica Schütz ist Harmonielehrerin und plädiert für einen Elternführerschein.foto: andreas stedtler
Anica Schütz ist Harmonielehrerin und plädiert für einen Elternführerschein.foto: andreas stedtler Foto: Andreas Stedtler

Gerwisch. - „Vorspiel – Nachspiel – Kinderspiel“ heißt etwas schlüpfrig der Podcast, den die Familientherapeutin Anica Schütz aus Gerwisch zusammen mit Bianca Kurras produziert. Er steht im Mittelpunkt der neuesten Folge des Volksstimme-Podcasts „Jute Laune“. Worum geht es bei der Spielerei?

Die Lorbeeren für den auch originellen Namen ihres Podcasts will Anica Schütz nicht annehmen. „Der Name stammt nicht von mit, sondern von Bianca“, sagt sie. Die beiden haben sich Anfang vergangenen Jahres auf einer Sprecherausbildung kennengelernt. Die beiden haben sich von Anfang an gut verstanden – nicht zuletzt wegen der gleichen Art Humor. Eine der Aufgaben der Ausbildung war es, einen Podcast ins Leben zu rufen. Bianca Kurras hatte schon den Namen.

„Jute Laune“ heißt der Volksstimme-Podcast für das Jerichower Land.
„Jute Laune“ heißt der Volksstimme-Podcast für das Jerichower Land.
Thomas Pusch

Ausgezeichnete Sprecherin

Gedacht ist der Podcast in erster Linie für Eltern und Paare , die interessiert daran sind, mehr Harmonie, Entspannung, Leichtigkeit in ihre Beziehung und die Familie zu bekommen. „Wir beleuchten das von allen Seiten und es sind auch ganz viele eigene Geschichten dabei“, beschreibt sie.

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Die eigene Geschichte von Anica Schütz hätte in einer Tragödie enden können, ein Unfall bedeutete allerdings einen entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben. Und ihre eigene Geschichte brachte sie auch dazu, Familientherapeutin zu werden. „Ich betrachte drei schwierige Generationen Mutter-Tochter-Beziehung“, erzählt sie. Das sollte ihr nicht passieren, als sie mit einem Mädchen schwanger war, sie wollte Harmonie in dieser Beziehung. Beruflich hatte sie mit dem Thema zu jener Zeit noch nichts zu tun. Noch hatte sie keine konkrete Idee wie. „Planlos geht der Plan los“, bemerkt sie schmunzelnd.

Psychologieprofessor gab Impulse

„Wie erziehe ich mein Kind richtig“, war der Vortrag eines Psychologieprofessors überschrieben, in dem grundsätzliche tiefenpsychologische Modelle vorgestellt wurden, die Anica Schütz mit Begeisterung aufsog. Ein bisschen Überwindung braucht es, denn der 12-Monats-Kurs, den der Professor anbietet, ist auf den ersten Blick nicht gerade günstig, doch sie greift zu. Schließlich ist auch eine Ratenzahlung möglich. „Jede Investition in sich selbst, ist eine Investition ins Leben“, ist ihre Überzeugung. Nach der Ausbildung zur tiefenpsychologischen Beraterin folgten noch zahlreiche weitere Ausbildungen, unter anderem eben auch die Bühnensprecherausbildung, bei der sie ihre Podcast-Partnerin kennenlernte.

Das Sprechen auf der Bühne liegt Anica Schütz. Im vergangenen Jahr holte sie bei einem internationalen Sprecherwettbewerb einen Excellence Award. Knapp hat sie verpasst, im Herbst ins Finale von „Germanys next Speaker Star“ zu kommen. Selbstkritisch räumt sie im Gespräch mit der Volksstimme allerdings auch ein, dass ihr Bewerbungsvideo nicht gut genug gewesen sei, sie darin sehr aufgesetzt wirke, nicht sie selbst sei. Daher lässt sie die Sprecherwettbewerbe erst einmal ruhen. „Das kann man nicht einfach so nebenbei machen, das weiß ich jetzt“, sagt sie und will sich in erster Linie auf ihre berufliche Tätigkeit kümmern.

Familie und Harmonie

Deren Zentralgedanke ist es, für eine liebevolle Eltern-Kind-Beziehung zu sorgen. Dabei sieht sie ein großes Manko darin, dass für den wichtigsten Beruf der Welt – Eltern – weder eine Ausbildung noch eine Prüfung erforderlich ist. Sie plädiert für den Eltern-Führerschein. „Der Ausdruck bringt es auf den Punkt, denn man muss elterliche Führung lernen“, erklärt sie. Was außerdem noch dahinter steckt und viele weitere Aspekte zum Thema Familie und Harmonie verrät sie im Volksstimme-Podcast.

Dessen Initialen sind so wie das Kennzeichen im Landkreis, aber JL steht dabei nicht für Jerichower Land, sondern für „jute Laune“. Menschen aus der Region erzählen ihre Geschichte und Geschichten, es gibt einen Blick auch in die kleinsten Orte, Schlagzeilen und Veranstaltungstipps. Ein bisschen wie die Volksstimme zum Hören, aber auch ganz anders.

Den Podcast gibt es überall, wo es Podcasts gibt, Die jute Laune ist zwar nicht garantiert, aber auf jeden Fall versprochen. Ach so, in der neuesten Folge verrät Anica Schütz auch, was ihr denn gute Laune macht – und gibt dabei einen Tipp, der allen helfen kann.