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Zum 1. Januar 2014 könnte die gelbe Tonne im Jerichower Land eingeführt werden / Ausschüsse sollen noch beraten Gelbe Tonne oder gelber Sack? - Bürger sind sich uneins

30.06.2012, 03:17

Burg/Genthin (ag) l Gelbe Tonne einführen oder die gelben Säcke behalten - wofür würden sich die Bewohner des Jerichower Landes entscheiden, hätten sie die Wahl? Grund der Volksstimme-Umfrage ist die mögliche Einführung der Tonne zum 1. Januar 2014. Das hatte Landrat Lothar Finzelberg im Kreistag angekündigt.

Klaus Ketzel aus Burg ist für das Beibehalten der gelben Säcke. Er möchte keine zusätzliche Tonne auf seinem Hof. Die Handhabung mit den Säcken sei sehr variabel, sagte er. "Wenn viel Müll da ist, werden mehrere Säcke gefüllt, bei nicht so viel Müll entsprechend weniger." Auch sei der Kauf der neuen Tonnen sicherlich nicht so preiswert - und irgendwann würden sie wieder abgeschafft werden.

"Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln - Was soll man als steuerzahlender Bürger da noch denken?", fragen Peter Knapp und Rosemarie Heinrich aus Lübs. "Wir hatten schon jahrelang die gelbe Tonne. Als wir dann zum Jerichower Land zugeordnet wurden, kam es zu einer ¿Verbesserung, Erleichterung und Platzeinsparung\' mit den gelben Säcke. Nun macht Herr Finzelberg eine Problematik mit der Wiedereinführung der gelben Tonne." Der Landrat konstruiere ein Problem wo keines ist. "Sicherlich muss in etlichen Sitzungen und Beratungen diskutiert werden, damit es auch bis 2014 zu schaffen ist. Somit haben die Abgeordneten auch Daseinsberechtigung", meinen die Lübser sichtlich erregt. "Wir freuen uns auf die gelbe Tonne, falls es Wirklichkeit wird."

"Ich würde mich für die gelben Säcke entscheiden", sagt Monika Kammer aus Burg. "Wir haben nur einen kleinen Hof, da passt keine weitere Tonne hin. Die Säcke nehmen weniger Platz ein. Sie stehen bei uns bis zur Abholung in einem kleinen Schuppen."

Als "Schweinerei" bezeichnet Horst Thieme aus Schermen die Überlegungen zur Umstellung. "Wenn der Sack voll ist, nehme ich einfach den nächsten. Wie ist das bei der Tonne?", fragt er. "Muss ich dann extra zahlen?"

"Ich begrüße die gelbe Tonne", sagt Karl Gamisch aus Burg erfreut. "Ich wohne im Ihletal, da gibt es viele Tiere, die an die Säcke gehen. Außerdem fliegen die leichten Säcke bei Wind umher. Das ist sehr unsauber. Eine Tonne wäre deshalb super."

Rosemarie Koch aus Loburg sieht dies ähnlich. "Auch ich begrüße die gelbe Tonne", sagt sie. "Die Säcke gehen schneller kaputt, bei Sturm fliegen sie umher. Eine Tonne ist viel besser."

Heiko Jerkowski aus Burg bestätigt dies. "Die Säcke fliegen quer durch die Stadt. Am Ende muss der Bauhof sie wegräumen, obwohl er nicht dafür zuständig ist." Mit der Tonne wäre das Stadtbild sauberer.

Entgegengesetzter Meinung ist Michael Reffert aus Gommern-Vogelsang. "Eine Tonne steht immer da. Sie würde die Straße verschandeln", meint er mit Blick auf die Gestaltung seines Wohngebietes. "Außerdem würde der Missbrauch steigen. In einer Tonne sehen die Männer von der Abholung nicht, ob etwas falsch einsortiert wurde. Bei den Säcken ist ein Fehlwurf besser zu erkennen."

Übrigens: Eine gesetzliche Vorschrift zur Einführung der Tonne gebe es nicht. Laut Umweltministerium obliegt diese Entscheidung allein dem Landkreis. Jedoch ist eine Wertstofftonne in Planung, in die auch Metalle eingeworfen werden können.