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Tag des offenen Denkmals Gesperrter Turm und wütende Hornissen - Burg Loburg bleibt am Denkmaltag zu

Ludwig Dommroese, Vorsitzender des Vereines „Loburger Weg“, verrät, warum die Burg Loburg erstmals seit über 20 Jahren am Tag des offenen Denkmals nicht öffnen wird.

Von Stephen Zechendorf 07.09.2023, 06:15
Blick in die derzeit wegen Holzwurmbefalls gesperrte Ausstellung im Haupthaus  der Loburger Burg.
Blick in die derzeit wegen Holzwurmbefalls gesperrte Ausstellung im Haupthaus der Loburger Burg. Foto: Stephen Zechendorf

Loburg - An den zurückliegenden Tagen des offenen Denkmals war die historische Burganlage am Ortseingang von Loburg stets ein fest eingeplantes Ziel für viele Touristen. Die Jahrhunderte alte Anlage lockt nicht zuletzt mit einer tollen Aussicht vom Burgturm und manch einer warf in der Vergangenheit gerne auch einen Blick in die Sammlung alter hauswirtschaftlicher Geräte und Haushaltsgegenstände auf dem Dachboden im Haupthaus.

Doch in diesem Jahr wird es keinen Blick in die Ferne geben und auch keinen Ausstellungsbesuch. Es gebe „viele Dinge, die es uns nicht möglich machen, die Burg zu öffnen“, sagt der Vorsitzende des „Loburger Wegs“, Ludwig Dommroese. Der Verein hat seinen Sitz auf der Burg und hier in den vergangenen Jahren mehrere Räume für die Präsentation seiner Sammlungen genutzt und auch auf dem Innenhof touristische Angebote geschaffen.

Hornissen reagieren sauer auf Reinigung ihres Fasses

Ein Grund für die Absage an den Denkmaltag ist die Sperrung des Burgturmes. Dieser könne aktuell nicht bestiegen werden, weil eine offizielle Abnahme der Treppe fehle, außerdem bestehe die Gefahr herabfallender Steine, so Dommroese. Auch der Innenhof kann in diesem Jahr nicht umfänglich genutzt werden. Grund dafür ist ein aufgebrachtes Hornissenvolk, welches sich über den Sommer in einem der Fässer eingenistet hat, die Besuchern als Stehtisch dienen sollen.

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In Vorbereitung einer Veranstaltung in der angemieteten Burg vor wenigen Wochen hatte der Mieter diese Fässer mit Wasser abstrahlen wollen – seitdem seien die Hornissen so aggressiv, dass der Hof kaum genutzt werden könne, so Dommroese: „Das Risiko ist zu groß. Man hätte das Volk in Frieden lassen sollen.“

Interims-Lager in der alten Disco noch nicht genutzt

Auch die Ausstellung im Dachgeschoss des Haupthauses der Burg kann derzeit nicht besucht werden. Zum einen fehlt ein zweiter Rettungsweg, zum anderen stehen in dem mit Ausstellungsgegenständen rappelvollen Dachgeschoss dringende Arbeiten an den wurmstichigen Holzbalken an.

Die Stadt Möckern hatte den Verein daher aufgefordert, die Ausstellung zu beräumen. Die Meinungen dazu, in welchem Umfang die Räumung erfolgen muss, gehen bei Verein und Stadt allerdings auseinander. Während die Stadtverwaltung eine komplette Räumung gefordert hat und als Übergangsdomizil für die Exponate die ehemalige Diskothek in der Kesselspringe anbietet, ist man im Verein „Loburger Weg“ davon überzeugt, dass auch eine Teilräumung der Ausstellung bei segmentweiser Instandsetzung des Gebälks möglich sei. Dazu läge auch ein Angebot eines Zimmermanns vor, so Dommroese.

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Komplett ausgeräumt ist der Dachboden bislang noch nicht. Man habe die Exponate im betroffenen Bereich auf die andere Seite geräumt und auf weitere Nachrichten aus der Stadtverwaltung gewartet. Ein Gespräch mit der Stadtbürgermeisterin solle in etwa zwei Wochen stattfinden, berichtet der Vereinschef des „Loburger Wegs“.

Hoffnung auf Besuchertag im Oktober

Turm zu, Ausstellung zu, Innenhof mit Stechalarm – „Es bleibt nicht mehr viel“, so die ernüchternde Bilanz des Vereinsvorsitzenden: „Ich sehe da Schwierigkeiten, den Besuchern ein attraktives Angebot zu machen. Wir werden somit erstmals seit über 20 Jahren nicht offen haben. Wir hätten gerne aufgemacht.“

Stattdessen hoffe man jetzt auf den 14. Oktober. Dann findet in Sachsen-Anhalt die „Süße Tour“ statt, eine Tourismusaktion zu Ehren der Zuckerrübe. Auch hier hat sich der Loburger Verein in den zurückliegenden Jahren beteiligt. „Da würden wir gerne wieder mit dabei sein“, sagt Dommroese, „um zu zeigen, dass es uns noch gibt.“