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Bauplanung Gommern: Baugebiet Schenkenteich in Verzug

Warum es bei der Planung des Baugebietes Schenkenteich II in Gommern nicht vorangeht.

Von Thomas Schäfer 16.09.2023, 10:45
Ob das Areal Schenkenteich II als Baugebiet freigegeben wird, steht immer noch nicht fest.
Ob das Areal Schenkenteich II als Baugebiet freigegeben wird, steht immer noch nicht fest. Foto: Thomas Schäfer

Gommern - Soll das Gebiet „Schenkenteich II“ als Baugebiet entwickelt werden oder nicht? Mit dieser Frage wandte sich die Stadtverwaltung Gommern schon im Juni in diversen Ausschüssen an die Stadtratsmitglieder. Obwohl die Entwicklung des Baugebietes aus dem politischen Raum heraus angeregt worden war, konnte damals keine Einigung erzielt werden.

Die Fraktionen der AfD und der Linken sprachen sich für eine Entwicklung aus, alle anderen waren entweder dagegen oder baten um mehr Informationen und Bedenkzeit.

Diese Bedenkzeit - drei Monate - wurde ihnen gewährt, und zwar bis zum Bauausschuss am 5. September. So wurde es im Juni vereinbart. (Volksstimme berichtete)

Lesen Sie auch: Neues Baugebiet für Gommern: Warum Hochwasser der Ehle zum Knackpunkt wird

Eine kurze Erläuterung: Ausschüsse dienen dazu, das Meinungsbild der Fraktionen einzuholen, um dann im Stadtrat die entsprechenden Beschlüsse fassen zu können, ohne nochmals groß und lang darüber zu debattieren. Sonst würden die Sitzungen des Stadtrates zum Marathon werden.

Überraschendes Thema für überraschte Fraktionsmitglieder

Und so stand die Frage nun wieder zur Diskussion, wie sich die Fraktionen zum Schenkenteich positionieren.

Gommerns Bürgermeister Jens Hünerbein (parteilos) schob die Diskussion mit dem Hinweis an, dass der Verwaltung noch keine konkretisierten Aufgaben oder Wünsche seitens der Fraktionen vorliegen würden, wie ein Verkehrskonzept für den Bereich des Schenkenteichs aussehen soll.

Ein solches Konzept soll erarbeitet werden, um die genauen Verkehrsströme beurteilen zu können und um einen Standort für eine Brücke zu ermitteln, die dort im Zuge der Entwicklung des Baugebietes über die Ehle gebaut werden soll.

„Ach, das war Hausaufgabe?“, wunderte sich Frank Krehan von der Freien Wählergemeinschaft Leitzkau/Gommern.

Ebenso überrascht war der Fraktionsvorsitzende der CDU, Matthias Fickel: „Ich kenne den Sachstand nicht“, entwich es ihm unvermittelt, aber dennoch deutlich hörbar.

„Meine Meinung steht nach wie vor: Ich stehe der Erschließung des Baugebietes positiv gegenüber“, bekräftige Mario Langer (Linke) seinen Standpunkt vom Juni. „Daher bin ich auch dafür, dieses Verkehrsplanungsgutachten erarbeiten zu lassen, um Klarheit zu bekommen.“

Keine Entwicklung des Baugebietes vor Verkehrskonzept

Nach dem Redebeitrag von Mario Langer hatte sich Matthias Fickel gesammelt. „Ich dachte, dass wäre heute nicht Thema. Aber aus unserer fraktionellen Sicht kann ich sagen, dass es keine Entwicklung des Baugebietes ohne eine vernünftige Verkehrsplanung geben soll. Weiterhin möchten wir, dass das Gebiet erst als Baugebiet entwickelt wird, wenn die Maßnahmen an der Ehle abgeschlossen sind“, so Matthias Fickel.

Weiterhin verwies Matthias Fickel darauf, dass man sich auf der Stadtratssitzung am 20. September ein abschließendes Bild machen möchte. Dazu wird der Flussbereichsleiter des LHW, Ronald Günther, anwesend sein und über geplante Maßnahmen an der Ehle informieren.

All das wurde allerdings schon im Juni ausgiebig diskutiert. Ebenso war Ronald Günther schon bei der Sitzung des Sozial- und Ordnungsausschusses am 8. Juni anwesend, um über geplante Hochwasserschutzmaßnahmen an der Ehle zu informieren.

Passend dazu: Schenkenteich II für künftige Häuslebauer

„Wir konnten uns aufgrund seines Vortrages im Juni schon eine Meinung bilden“, zeigte sich daher Mario Langer über seine Ratskollegen recht verwundert.

Vertagung in den Hauptausschuss

All das ist auch im Protokoll der damaligen Sitzung nachzulesen. Unter anderem auch, dass Ronald Günther die Nachfrage, ob er dort ein Haus bauen würde, mit Ja beantwortete: Nach einer Aufschüttung des Geländes und mit einer entsprechenden Wanne unter dem Haus.

Schlussendlich wurde das Thema wieder vertagt, da auch Gordon Köhler (AfD) nicht über den Sachstand informiert war und von Ramona Schmied-Hoboy (Grüne) keine Fraktionsmeinung, sondern nur ihre persönliche vorgetragen werden konnte. Es wurde darum gebeten, dass die Fraktionen ihre Tendenz bitte zum Hauptausschuss kundtun mögen.