Wettbewerb Fit wie die Feuerwehr Hartes Training zahlt sich aus: Freiwillige Feuerwehr Rietzel ist zweitfitteste Feuerwehr in Mitteldeutschland
Die Freiwillige Feuerwehr Rietzel hat im Wettbewerb „Fit wie die Feuerwehr“ des MDR-Fernsehens den zweiten Platz belegt. Sie musste sich nur dem Sieger aus Gräfenhainichen geschlagen geben. Die Freiwillige Feuerwehr Genthin als zweiter Vertreter aus dem Jerichower Land belegte in der Endplatzierung Platz 16.

Rietzel - 230 freiwillige Feuerwehren aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen waren dem Aufruf eines Radio-Senders gefolgt, sich für diesen Wettkampf zu bewerben. Davon wurden schließlich 20 Wehren ausgewählt, die in den Endkampf kamen. Auf den Sieger warteten 5000 Euro.
„Jede Wehr musste ein Konzept vorlegen, warum gerade sie an dem Wettbewerb teilnehmen möchte. Wir haben das mit dem 100-jährigen Bestehen unserer Wehr, das wir Ende August feiern möchten, begründet und wurden ausgewählt“, erzählt Willi Pieper. Eigentlich hätten die Rietzeler für ihren Auftritt Heimrecht gehabt. Weil es in Rietzel aber keinen geeigneten Platz gab, reisten die Kameraden für den Wettkampf nach Genthin.
Anfang Juli hatte der Fernsehsender die „Hintergrundaufnahmen“ zu beiden Ortsfeuerwehren in Rietzel gedreht. Hier lernten sich die Mitglieder beider Ortswehren auch näher kennen. Daraus entstand schließlich ein Vier-Minuten-Beitrag, der im Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Davor hart trainiert
So wie man die Rietzeler kennt, wurde dann fleißig trainiert. Willi Pieper: „Als ich die Videos zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich nicht, dass es so anstrengend werden wird.“ Die körperlichen Anforderungen des Fitness-Parcours waren enorm. Jede Mannschaft bestand aus dem Maschinisten und vier Kameraden, die über den Parcours gingen. Nach dem Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung, die zwölf Kilogramm schwer ist, mussten jeweils zwei 30 Kilogramm schwere Kanister und zwei zwölf Kilogramm schwere Schlauchbehälter transportiert werden.
Danach galt es, das etwa vier Tonnen schwere Feuerwehrfahrzeug über eine kurze Strecke zu ziehen.
Anschließend musste ein 100 Kilogramm schwerer Traktorreifen den nächsten Streckenabschnitt bewegt werden. War er über der Ziellinie, hatte der nächste Kamerad die Aufgabe, eine 80 Kilogramm schwere Puppe im Zick-Zack-Kurs an Pylonen vorbeizuziehen.
Zwei Stahlketten an einer Tür galt es zu knacken
Abschließend folgte dann noch ein Löschangriff. Hier galt es, zwei Stahlketten an einer Tür zu knacken und anschließend hinter zwei Zielgeräten jeweils 10-Liter-Wasserbehälter zu füllen. Im Ziel waren alle fix und fertig.
Im Training hatten die Rietzeler jede Disziplin einzeln geübt. „Die komplette Strecke konnte man nicht regelmäßig trainieren. Das hätte zu viel Kraft gekostet“, so Willi Pieper.
Und dann war es soweit. Gastgeber Genthin hatte eine Zeit von 4:28,8 Minuten vorgelegt.
Sehr positives Feedback auf Social Media
Horst Pötter hatte sein Team kurz vor dem Start noch einmal eingeschworen. „Unterstützt wurden wir in Genthin vom halben Dorf Rietzel. Das war irre“, so Ortswehrleiter Gerd Pieper. Als Schiedsrichter und Ratgeber agierte der 13-fache Feuerwehr-Weltmeister Jörg Färber (Hauptbrandmeister). Für die Freiwillige Feuerwehr Rietzel waren Ralf Groß, Marco Rusch, Jannik Mehlhase, Willi Pieper und Anna Groß am Start. Das Team hat einen Altersdurchschnitt von 25 Jahren. Mit der erreichten Zeit von 3:45,7 min. kamen die Rietzeler schließlich auf einen starken zweiten Platz. Motivator Horst Pötter durfte den Pokal für den Tagessieger in Empfang nehmen.
Nachdem das Endergebnis feststand, gab es in den Sozialen Medien einen riesengroßen Background für die Rietzeler Ortsfeuerwehr, so Willi Pieper. „Das macht schon irgend wie stolz.“

