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Laubbeseitigung Höllenlärm, aber eine gute Saugleistung

Die Maschine macht einen Höllenlärm. Aber der neue maschinelle Laubsauger der Gemeinde Biederitz arbeitet wie eine Biene.

Von Thomas Rauwald 19.10.2017, 07:00

Biederitz l Auf dem Hof hinter dem Biederitzer Rathaus ist ein mächtiger Laubhaufen zusammengetragen worden. Hier soll der neue maschinelle Laubsauger vorgeführt werden. Vorarbeiter Frank Stiele bringt das Fahrzeug in Stellung und Gemeindearbeiter Marcus Gawrosch nimmt den gewaltigen Saugschlauch zur Hand. Der Benzinmotor wird angeworfen. Ein Höllenlärm heult auf, und der Laubsauger beginnt mit seiner Arbeit. Er nimmt das Laub auf, häckselt es klein, scheucht es durch die Turbine und mit vollem Tempo auf die Ladefläche des Fahrzeuges. Auch kleine Äste werden erfasst.

Zuhause muss Marcus Gawrosch nicht mit dem Staubsauger durch die Wohnung rauschen. Aber ob das so bleibt? Da ist er sich selbst nicht sicher, wenn seine Frau das Foto in der Zeitung sieht... Wie dem auch sei: Die beiden Gemeindearbeiter, die mit dem Sauger arbeiten, sind zufrieden.

In einigen Ortschaften war das Gerät schon unterwegs. Und es wuchs die Erkenntnis, dass es gar nicht so günstig ist, das Laub erst auf einen großen Haufen zu fegen, um es dann weg zu saugen. Besser ist es, die Blätter zu einer Linie zusammenzufegen, die der Sauger dann leicht und schnell aufnehmen kann.

Der Leiter des Bauamtes, Eberhard Hoffmann, habe immer ein glückliches Händchen, wenn es um die Anschaffung von Technik geht, gibt Gemeindebürgermeister Kay Gericke zu. Deshalb auch hatte er den Bauamtsleiter aufgefordert, sich etwas einfallen zu lassen, damit das Laub von den Straßen und Plätzen kommt und die Einwohner nicht über Gebühr beansprucht werden.

Kay Gericke sieht ein, dass es nicht mehr zumutbar ist, die Bürger zu verpflichten oder zu bitten, das vor ihren Häusern zusammengeharkte Laub auch noch selbst auf eigene Kosten zu entsorgen. Für die Biederitzer ginge das ja noch zur Not, meint er, aber nun müssen ja alle per Pkw oder wie auch immer das Laub aus den anderen Ortschaften auf den Grünschnittsammelplatz nach Biederitz bringen.

Gericke bittet dennoch, dass die Anlieger, so wie es die Reinigungssatzung vorsieht, das Laub vor ihren Grundstücken zusammenharken, damit der Laubsauger es dann entsorgen kann. Das Gerät, das den Aufwand in etwa halbiert, wird vornehmlich dort eingesetzt, wo ein großes Aufkommen an Herbstlaub zu verzeichnen ist.

Als Einsatzbereiche der neuen Maschine bieten sich geradezu die Lindenalleen in Biederitz an. Auch in Königsborn gibt es viel straßenbegleitendes Grün. In Woltersdorf ist es der Park mit seinen vielen Laubbäumen. Im Vorjahr hatten Anlieger geklagt, dass der Wind das Laub vom Park immer zu ihren Grundstücken geblasen habe. In Gerwisch produzieren die vor Jahren neu gepflanzten Linden inzwischen auch eine Menge Laub.

„Überall werden wir damit nicht hinkommen“, sagt Eberhardt Hoffmann, aber die Bewohner würden doch schon enorm entlastet.

In dieser Woche soll ein Einsatzplan für das Gerät erarbeitet werden. Dann wird öffentlich bekannt gegeben, an welchen Tagen der Sauger in welchem Ort ist. Die Einwohner werden gebeten, dann entsprechend das Laub vor ihren Grundstücken zusammen zu harken.

„Man habe sich mit Absicht für diese Variante der Laubent- sorgung entschieden“, sagt Kay Gericke, „weil wir nicht mehr die sonst üblichen Container oder Gitterbehälter haben wollten“. Es sei schlecht kontrollierbar, was dort hinein gelange und ob es nicht auch das Laub von den privaten Gärten und Grundstücken ist. Für die Entsorgung dieses Laubes sind die Eigentümer selbst verantwortlich. Für den Laubsauger-Einsatz wurde die Ladefläche eines vorhandenen Kleintransporters erhöht. Es steht für mehr Aufkommen auch noch ein Anhänger zur Verfügung. Insgesamt hat sich die Gemeinde das Projekt rund 7500 Euro kosten lassen.