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Übung "Eisregen II" der Luftlandebrigade 31 aus Oldenburg auf Truppenübungsplätzen Altengrabow und Klietz Im Einsatz zwischen Brandenburgien und Anhaltinien

Von Bettina Schütze 04.11.2013, 02:19

Dörnitz/Altengrabow l Eine Woche lang stand das Geschehen auf den Truppenübungsplätzen Altengrabow und Klietz sowie dem Flugplatz Stendal ganz im Zeichen der internationalen Übung "Eisregen II". In die Übung integriert war die Luftlandebrigade 31 aus Oldenburg. Den Großteil stellte das Fallschirmjägerbataillon 373 aus Seedorf (Niedersachsen), auch mit Soldaten aus Belgien, den Niederlanden und Amerika. "Die Übung Eisregen I fand im März 2012 auf dem Truppenübungsplatz Klietz statt", erklärte Presseoffizier Hauptmann Rainer Grimm.

Das Szenario der Übung "Eisregen II" beinhaltete die Zerschlagung einer paramilitärischen Organisation in der Grenzregion zwischen Brandenburgien und Anhaltinien und der Wiederherstellung des dortigen Friedens. Rund 600 Übungsteilnehmer der Luftlandebrigade 31/des Fallschirmjägerbataillons 373 übten mit dem Großteil auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow. Die Übrigen waren auf dem Truppenübungsplatz Klietz und Stendal aktiv. Insgesamt waren mit Heeresfliegern, der Luftwaffe und andere Truppenteile zirka 1100 Teilnehmer bei der "Eisregen II"-Übung dabei. Gestartet wurde die Übung in Celle.

"Ziel der Übung", so Hauptmann Rainer Grimm, "war es unter anderem die Fähigkeit der schnellen Anfangsoperation zu vertiefen". Die Fallschirmjäger sind stets als erste Kräfte vor Ort und schaffen die Voraussetzungen für die nachfolgenden Truppenteile. Da die Luftlandebrigade 31 gerade erst von einem Afghanistan-Einsatz zurück gekehrt war, sollten die dort gemachten Erfahrungen angewendet und umgesetzt werden. Bedingt durch die internationale Besetzung der Übung lag es auch auf der Hand, die multinationale Zusammenarbeit zu vertiefen. Transall und Hubschrauber sollten Fallschirmjäger sowie kleine Kettenfahrzeuge des Typs Wiesel, Mörser, Funkfahrzeuge und Sanitätsmaterial auf dem Flugplatz absetzen.

Orkantief "Christian" machte allerdings dem Übungsplan einen Strich durch die Rechnung. Für die Fallschirmjäger war der Wind zu böig, sie konnten nicht springen. "Das Unerwartete ist die Regel", meinte dazu treffend Kommandeur Oberst Gert Gawellek. Hauptmann Rainer Grimm: "Im Friedensdienst, und diese hier ist so eine Übung, wird bei zu böigem Wind nicht gesprungen. Das dient auch der Sicherheit der Fallschirmspringer." So sind Hubschrauber und Transall geflogen und haben die Soldaten auf dem Flugplatz angelandet. Dort begannen die Soldaten dann mit ersten Sicherungsmaßnahmen.

Sowohl die Luftlandebrigade als auch das Fallschirmjägerbataillon waren erstmals zu Gast auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow und bewegten sich damit auf für sie unbekanntem Gelände. Für die Teilnehmer der Übung waren die Bedingungen auf dem Truppenübungsplatz hervorragend. "Die Infrastruktur und die Begebenheiten hier sind optimal. Wir fühlen uns hier gut aufgehoben und die Stimmung ist gut", lobte Hauptmann Rainer Grimm und fügte hinzu: "Wir würden gerne wieder kommen."

Die Luftlandebrigade 31 wird im nächsten Jahr umstrukturiert. Hauptmann Rainer Grimm: "Unsere Truppenteile werden größtenteils in das Fallschirmjägerregiment 31 umgegliedert, welches ab 2015 in Seedorf stationiert sein wird."

Luftlandebrigade 31 entstand am 1. April 1993

Die Luftlandebrigade 31 "Oldenburg" ist ein 3600 Mann starker Großverband des deutschen Heeres mit Stab in Oldenburg. Sie ist der Division Spezielle Operationen (DSO) unterstellt und als Teil der Stabilisierungskräfte des Heeres klassifiziert. Alle Truppenteile sind in Niedersachsen stationiert, der Großteil davon in Seedorf. Die Brigade führt Einsätze von spezialisierten Kräften bei Rettungs-, Evakuierungs-, und Schutzoperationen. Außerdem kann sie innerhalb von 72 Stunden Einsatzverbände auch für schnelle Anfangsoperationen abstellen. Weiterhin ist sie befähigt, spezialisierte Kräfte bei Operationen in der Tiefe zu führen. Die Luftlandebrigade 31 gliedert sich in: Stab/ Stabskompanie Luftlandebrigade 31, Oldenburg; Luftlandeaufklärungskompanie 310, Seedorf; Luftlandepionierkompanie 270, Seedorf; Fallschirmjägerbataillon 313, Seedorf; das Luftlandeunterstützungsbataillon 272, Oldenburg (2 Kompanien) und Seedorf (3 Kompanien).

Die heutige Luftlandebrigade 31 entstand am 1. April 1993 aus der Zusammenlegung der ehemaligen Luftlandebrigade 27 aus Lippstadt und der ehemaligen Panzergrenadierbrigade 31 aus Oldenburg. Die damaligen Bataillone fusionierten zum 26. März 1993.