Bei Hans-Jürgen Rusczyk und Achim Steckel nach den Streifzügen durch die Natur Im kleinen Studio entstehen professionelle Filme
Burg l Achim Steckel sitzt mit Mikro und Kopfhörer vor dem Computerbildschirm. Während sich der Biber fast im Zeitlupentempo ins Wasser gleiten lässt, bespricht der Natur-Fachmann den Filmstreifen. "Mit seinem spindelförmigen Körper, einem breiten, mit lederartiger Haut bedeckten und unbehaarten Schwanz ist das Tier perfekt an das Leben im Wasser angepasst", sagt er mit deutlichen Worten. Er kennt sich aus, und so erfährt der Zuhörer unter anderem, dass eben dieser Schwanz, auch Kelle genannt, als Steuer beim Abtauchen sowie zur Temperaturregulation und als Fettdepot dient. Biber können bis zu 20 Minuten tauchen.
Neben Achim Steckel, der beim Regionalverband des Naturschutzbundes (NABU) im Bereich der Umweltbildung genug zu tun hat, bereitet Hans-Jürgen Rusczyk, ein routinierter Sport- und Tierfilmer, die nächsten Arbeitsschritte auf dem Laptop vor. "Ohne Hansi ginge das hier nicht, da wäre ich aufgeschmissen", sagt Steckel eher bescheiden.
In Wahrheit sind beide ein eingespieltes Team. Sie brennen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt und wollen die Erlebnisse und Erfahrungen weitergeben. "Was nützt es, nur zu filmen, man muss die Erlebnisse anschaulich weitergeben", versichert Rusczyk in seinem heimischen Studio. Dort steht die Technik, um die Filme zu bearbeiten. "Ohne moderne Computerprogramme geht natürlich nichts", sagt der Experte. Zwei bis drei Stunden dauert es schon, bis der Film aus dem gesamten Streifen fertig geschnitten und mit Ton versehen ist. Und davor haben die beiden Naturliebhaber stundenlang auf einem Sitz gewartet, bis Biber, Marder, Wildschwein oder Reh aus der Deckung gekommen sind. "Das Ausharren lohnt sich fast immer. Man muss eben ein geduldiger Mensch sein", sagt Rusczyk. Und so ist seine über 500 Filme fassende Sammlung inzwischen eine wahre Schatzgrube. Die wird dann geöffnet, wenn der pensionierte Pädagoge beispielsweise mit Achim Steckel Vorträge bei Kindern im Naturerlebnispark Blumenthal, in Kindergärten, Schulen oder auch Seniorenheimen hält, wie demnächst in den Pieschelschen Anstalten. "Die Begeisterung ist immer groß. Manche Kinder haben noch nie einen Biber gesehen oder wissen nur wenig von Rehen oder Dachsen. Wenn man sie in solche Vorträge einbindet und nicht nur erzählt, merkt man die Begeisterung recht schnell", weiß Steckel aus jahrelanger Erfahrung.
Weiter gehts im Studio: Auf dem Schirm ist ein stolzer Marder zu sehen...