Trotz Verdachtsfälle keine Einschränkungen für Besucher / Gäste bekommen schriftliche Infos in die Hände Justizvollzug in Madel: Kein Tbc-Fall im Burger Gefängnis
Madel l "Es gibt derzeit keinen Tbc-Fall in der Justizvollzugsanstalt Burg-Madel", sagt dessen Leiter Thomas Wurzel auf Volksstimme-Nachfrage. Vor einigen Wochen war das Gefängnis wegen einiger Verdachtsfälle in die Schlagzeilen geraten. Nach jetzigem Stand sei niemand der 550 Häftlinge und 170 Anstaltsmitarbeiter erkrankt. 270 Blutuntersuchungen gab es in den vergangenen Wochen. Grund: Bei einem aus Osteuropa stammenden Gefangenen, der von Burg zur Behandlung in das Haftkrankenhaus in Hamburg verlegt wurde, war Ende April eine schwache Form der Tbc festgestellt worden. Die Infektionen waren erst über die Presse bekannt geworden. Deshalb waren die Röntgenuntersuchungen in der Anstalt angeboten worden.
Die Abkürzung Tbc steht für Tuberkulose, eine Infektionskrankheit, die hierzulande nur noch selten vorkommt. Wurzel: "Erst nach sechs Wochen gibt es sichere Diagnosen für die bisher gut 30 unklaren Befunde. Bis dahin agieren wir hier sehr vorsichtig, aber unaufgeregt." Einschränkungen gebe es weder für Freigänger noch für Besucher. Wurzel sagt: "Wer hier jemanden besuchen will, kann dies nach wie vor tun. Er bekommt jedoch ein Informationsschreiben mit allen Fakten zu diesem Problem und sollte den Empfang mit einer Unterschrift bestätigen."
Weltweit gilt Tuberkulose mit 9,4 Millionen Erkrankungen und 1,7 Millionen Todesfällen pro Jahr als einer der großen Killer der Menschheit. Vor allem in Asien und Afrika wütet der Erreger, den der Berliner Mediziner Robert Koch 1882 entdeckte. In Deutschland starben im Jahr 2010 insgesamt 136 Patienten an einer Tuberkulose.