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Kraftstoff Kein Sprit an der Tanke

Von Parey bis Heyrothsberge hieß es an den Zapfsäulen: Außer Betrieb. Was war da los?

Von Susanne Klose 07.12.2018, 05:00

Burg/Genthin l Wer sich noch über die niedrigen Spritpreise freute, schaute unter Umständen bei der nächsten Fahrt an die Tankstelle ins Leere: Außer Betrieb – so hieß es an vielen Zapfsäulen im Umland. Zeitweise waren an einigen Tankstellen weder Benzin noch Diesel erhältlich.

So meldeten am Mittwochmorgen einige Burger in sozialen Netzwerken, dass es an der Tankstelle HEM in der Grabower Landstraße teilweise nicht möglich war, Super-Benzin zu tanken. Gleiches beobachteten Autofahrer in den vergangenen Tagen in Heyrothsberge, Parchen und auch in Parey.

Die Franchisenehmer der jeweiligen Tankstellen wollten sich dazu nicht äußern und verwiesen auf Nachfrage an die Pressestelle der Betreiberfirma Deutsche Tamoil GmbH. „Auch an HEM-Tankstellen können vorübergehende Lieferengpässe nicht ausgeschlossen werden“, erklärte Marion Menken, Pressesprecherin der Deutsche Tamoil GmbH, auf Anfrage der Volksstimme.

Dies sei unter anderem dem niedrigen Wasser in den Flüssen geschuldet. „Dadurch können Lager und in der Folge Tankstellen unter Umständen derzeit nicht mehr in vollem Umfang beliefert werden“, erläuterte Menken weiter.

Herbert Rabl vom Tankstellen-Interessenverband schätzt die Situation ähnlich ein. Von einer Kraftstoffknappheit könne man hier nicht sprechen. „Genauso wenig wie Strom aus der Steckdose kommt, genauso wenig kommt der Sprit einfach so aus der Zapfsäule an der Tankstelle“, teilte der Pressesprecher auf Anfrage mit.

Dahinter stünden anfällige Systeme, die sich aus Produktion und Logistik zusammensetzen. Auf Produktionsseite störe ein Raffinerie-Unfall im September bei Ingolstadt die lückenlose Versorgung. Logistische Schwierigkeiten mache den Mineralölkonzernen das aktuelle Niedrigwasser in Rhein und Donau. „Ein Großteil der Logistik-Kette wird über die Flüsse abgewickelt“, so Rabl.

Besonders das habe einen maßgeblichen Anteil an den zuletzt hohen Preisen an den Tankstellen. Die dadurch anfallenden Zusatzkosten werden aus Sicht des Tankstellen-Interessenverbands teilweise an die Tankkunden und Verbraucher weitergegeben. Das System sei von den Mineralölkonzernen „auf Kante genäht“ und könne Szenarien wie heißes Klima und Unfälle nicht sofort ausgleichen.

Mittlerweile können die Autofahrer im Landkreis aber wieder aufatmen: An den Tankstellen waren am Donnerstag wieder alle Kraftstoffsorten vorhanden.