Geld für Politiker Kommentar zum Verzicht der Gommeraner Stadträte auf eine Erhöhung ihres Sitzungsgeldes
Die erste Amtshandlung des neuen Kreistages war es, sich die Aufwandsentschädigungen zu erhöhen - CDU und AfD haben es eingefädelt. Einige Gemeinden taten es ihnen schon gleich. Gommerns neuer Stadtrat aber entscheidet sich gegen den Trend - sie bleiben bei ihren Sitzungeldern.
Das nenne ich mal ein Statement! Gommerns Politiker bleiben bescheiden und sagen, wir benötigen keine Erhöhung der Aufwandsentschädigung für ihr Ehrenamt – als erster Stadtrat im Landkreis.
Es ist nicht nur bescheiden, sondern wirklich im Sinne der Allgemeinheit, im Sinne der Stadt, denn eine Erhöhung hätte Gommern nochmals 17.087 Euro gekostet. Geld, was auf wenige verteilt worden wäre.
Landkreis Jerichower Land mit 35.000 Euro mehr belastet
Im Kreistag hatte man sich gleich kurz nach der Kommunahlwahl auf eine Erhöhung der Entschädigung der Mitglieder des Kreistages von 150 auf 260 Euro geeinigt und damit dem Landkreis satte 35.000 Euro mehr auferlegt. Interessant, vor allem wenn man auf die Kreisumlage schaut, die immer höher wird. Mit dieser Erhöhung wird man diesen Trend wohl fortsetzen.
In Gommern hat man mit der Entscheidung gegen eine Erhöhung der Sitzungsgelder aber einen weiteren Schritt Richtung Sicherung des Haushaltes und damit auch einen Schritt in Richtung Absicherung von Ortschaftsratsmitteln und Förderungmöglichkeiten von (Vereins-)Projekten getan. Denn wer denkt, das sei selbstverständlich, kann nach Biederitz schauen. Hier sind die Kassen so klamm, dass genau diese Mittel gestrichen wurden. Denn es sind so genannte freiwillige Leistungen, die zuerst gestrichen werden müssen, wenn kein Geld da ist.
Stadtrat Gommern setzt wichtiges Zeichen
Aber gerade dieses Geld ist wichtig. Denn man darf nicht vergessen, dass nicht nur das Engagement in der Feuerwehr und das Amt von Lokalpolitikern ehrenamtlich ist, sondern viele Menschen sich in Vereinen einbringen und damit das ländliche Leben um vieles bereichern und lebenswerter machen – ganz ohne Aufwandsentschädigung.
Deshalb: Manchmal ist die Unterstützung und Förderung des Ehrenamtes eben nicht nur Geld zu geben, sondern auch mal auf Geld zu verzichten. Bravo!