Einzigartige Stücke aus Holz Magdeburger Künstler bringt „Liebesspiel“ nach Möckern
Die Ausstellung mit Werken des Magdeburger Künstlers Uwe Albert ist ab Sonnabend in Zeddenick bei Möckern zu sehen: Kunst der „Leipziger Schule“ und mehr verwandeln das Dorfgemeinschaftshaus in eine Galerie.

Zeddenick. - Eine außergewöhnliche und vielfältige Kunstausstellung öffnet am kommenden Sonnabend ihre Pforten in Zeddenick.
Gezeigt werden singende Baumstämme, Buchobjekte aus Holz und viel Kunst, die an Neo Rauch denken lässt. Der Künstler hinter all diesen Werken ist Uwe Albert aus Magdeburg.
Kunst aus Magdeburg in Möckern: Leipziger Schule - Vergleich zu Neo Rauch nervt
Spätestens seit der Ausstellung mit Arbeiten der Zeddenicker Künstler Alfons Scholz und Iris Schmitz-Wilke im vergangenen Jahr ist das Dorfgemeinschaftshaus von Zeddenick zu einer guten Adresse für Kunst geworden. Jetzt weht durch die Galerie in der Schulstraße 5 sogar ein Hauch der „Leipziger Schule“. Am kommenden Sonnabend, 15. März, um 11 Uhr wird die neue Ausstellung „Bilder-Bücher-Apparate“ von Uwe Albert eröffnet.
Den 66-jährigen Wahl-Magdeburger nervt es schon etwas, wenn alle immer gleich an Neo Rauch denken, wenn von der „Leipziger Schule“ die Rede ist. Jener Kunstströmung, die keineswegs nur Neo Rauch hervorgebracht hat, sondern auch andere große Kunstschaffende. Günter Glombitza, zum Beispiel. In dessen Zeichenkursen hat Uwe Albert viel gelernt.
Künstler aus Magdeburg: Erst Kybernetik studiert
Albert, der in den 1980ern Kybernetik studierte, dann aber schnell „von der Forschung in die Kunst abwanderte“, bezeichnet sich selbst als Maler, Grafiker und Buchkünstler. All das findet man in der Zeddenicker Ausstellung wieder: Gemälde in Öl und Aquarellkreide zeigen Menschen in Umgebungen, die der Fantasie des Künstlers entspringen.

Albers malt Menschen, die ihn aus verschiedenen Gründen beeindruckten. Das kann die Kassiererin im Supermarkt sein, auf einem anderen Bild sind die führenden Köpfe der zusammengebrochenen Ampelkoalition zu erkennen, wie sie einen von Hyänen gezogenen Streitwagen lenken. „Da ward das nächste Siegel aufgetan“, so der Titel des Bildes. „Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig“, sagt Uwe Albert augenzwinkernd.
Neben den Bildern werden Uwe Alberts Objekte viel Aufmerksamkeit finden. „Bilder-Buch-Apparate“ nennt Albers die Objekte aus Baumstämmen. Er hat ihnen Leben eingehaucht, das Singen beigebracht und aus der Rinde kleine Türchen gemacht, die Einblick ins Innere des Stammes erlauben.
Kunstausstellung in Möckern: Rätsel auf dem Hackplatz
Apropos erlauben: Anfassen ist erwünscht, sagt Albert, dessen Kunst ihm nicht selten beim Holzhacken über den Weg läuft: „Oft stehen Dinge auf dem Hackplatz, die ich beiseite stelle, weil da ein Rätsel drinsteckt, das ich lösen muss. Und so entsteht daraus ein Buchobjekt.“ Wie die „Geflügelte Dampframme“, ein Objekt mit drei sich drehenden Federn oben drauf, und einer Spielzeugfigur vom Sohn im Inneren.
Hinzu kommen in der Ausstellung einzigartige Buchobjekte mit Umschlägen aus Holz oder Rinde. Sie enthalten eigene Bilder und Texte, für die Albert gar eine eigene Schrift entwickelt hat. Für die Schau in Zeddenick baute er außerdem ein Pendel, mit zwei Kugeln, es heißt „Liebes-Spiel“.
Die Idee, Kunst im ländlichen Raum zu präsentieren, fand der Magdeburger Künstler gut. Dem Vorschlag seines Künstlerkollegen Alfons Scholz stimmte er daher gleich zu. Bis Ende April ist die Ausstellung zu sehen, nach Voranmeldung unter (039221) 64 79 97.
Zur Vernissage am Sonnabend um 11 Uhr erklingt außerdem Musik von Christoffer Wolf (Trompete) und Michael Hormann (Gitarre). Der Eintritt ist frei.